Mo 9. Apr 2012, 13:10
Das macht doch gar nicht, Pia, so unterschiedlich sind Meinungen eben
Mich hat unheimlich gestört, daß man einem der wichtigsten Charaktere, ohne den es diese Serie überhaupt nicht in der Form geben würde, ein so unsägliches Ende beschert hat, ohne, daß die Geschichten um ihn einen Abschluß fanden.
Es ist ein sehr schlechter Erzähstil, eine Story über Jahre aufzubauen und sie dann mittendrin fallenzulassen und sogar abzuändern, als wäre es nie anders gewesen.
Es sollte ja immer um die Zeit vor der Legende gehen, soll heißen, Arthur sollte erst am Ende der Serie König werden. Das und viele andere Hinweise und Aussagen haben natürlich alle glauben lassen, daß alle Hauptcharaktere dabei bleiben, bis das Finale läuft.
Rein von der Story her war es nicht nötig, Arthur zum König zu machen (weil s.o.).
Welche Gründe das nun hatte, weiß ich nicht, jedenfalls war viel zu früh und am eigentlichen Plan vorbei.
Und wenn der Serientod aus sonstwas für Gründen eben nötig war, hätte man sich bemühen sollen, die Geschichte zu Ende zu erzählen und die Zusammenhänge zu wahren.
Als tief verwurzelt würde ich mich nicht bezeichnen, aber ich habe sie eben nicht nebenbei geschaut sondern mit Vorliebe. Wer erst in der 4. Staffel richtig hingesehen hat oder vorher die Serie mal hier und mal da verfolgt hat, wird sich nicht so sehr wundern, wie derjenige, der jede Folge gesehen hat.
Aber auch innerhalb der 4. Staffel gibt es unzählige Ungereimtheiten, beispielsweise die Tatsache, daß niemand weiß, weshalb Agravaine eigentlich so scharf darauf war, seinen Neffen zu töten und Morgana auf den Thron zu setzen. Oder, daß nie irgendjemand Arthur erzählt, was wirklich vor sich geht, z.B. die Sache mit Agravaine oder auch die Tatsache, daß Morgana per Magie Uther getötet hat. Arthur weiß es immernoch nicht, und es macht einfach keinen Sinn.
Besonders negativ überrascht war ich, als Arthur urplötzlich über die Umstände seiner Geburt Bescheid wußte.
Mehr als 20 Jahre lang innerhalb der Story und 3 Jahre lang in unserer realen Zeit ging es darum, gerade dieses Geheimnis zu bewahren. Mehrere Folgen hatten sich diesem Thema gewidmet - und mit einem Mal in der 4. Staffel weiß Arthur alles, völlig ohne Erklärung. keiner weiß, wer es ihm gesagt hat und wie er es aufgefaßt hat (immerhin wollte er in der 2. Staffel Uther deswegen töten).
Auch der Drache wollte jahrzehnte lang Uther tot sehen. Als es endlich soweit ist, erwähnt er es nichteinmal, als ob nichts geschehen wäre.
Excalibur, das Schwert, das Merlin auf Geheiß des Drachen im See versenkt hat, damit Uther es nicht mehr in die Finger kriegt, weil daraus angeblich nur Böses entsteht, ist plötzlich kein Thema mehr (in Sachen "nur Arthur darf es benutzen").
Das und viele Dinge mehr sind einfach komplett ignoriert worden.
Außerdem finde ich es enttäuschend, daß in Staffel 4 für alles Schlechte, das irgendwo mit irgendwem passiert, Uther verantwortlich gemacht wird. Er wird als Kriegstreiber dargestellt, obwohl man 3 Jahre lang gezeigt hat, daß er eben keinen Krieg sondern Frieden wollte.
Arthur verhält sich äußerst merkwürdig und ändert seine Einstellung und sein ganzes Verhalten alle Nase lang, was überhaupt nicht paßt.
Über Morgana brauche ich gar nicht erst anzufangen. Ihre Wandlung ist weder zu rechtfertigen noch nachvollziehbar.
Und ja, mit Lancelot ist es auch mehr als enttäuschend gelaufen. Ich hätte es sinnvoller gefunden, wenn man Lancelot nicht getötet sondern beispielsweise weggeschickt hätte - so wüßte der Zuschauer, daß er noch da ist und unter Umständen, sofern die Zeit des Darstellers es zuläßt, irgendwann nocheinmal auftaucht.
Der Serie fehlt jetzt einfach etwas. Als oberflächliche Action kann man sich hier und da mal eine Folge ansehen, aber die Faszination ist irgendwie weg. Außerdem interessieren mich angeschnittene Handlungsbögen nicht mehr, weil ich ohnehin damit rechnen muß, daß sie nicht wieder aufgegriffen werden.