Dennoch wuerden am WE gern mehr Leute bummeln gehn...wie oft sind wir am Samstag zu hause geblieben obwohl wir in Muc in die Mall wollten, weil Samstag alles bummvoll ist! Das macht ja keinen Spass.
Ich hab kein Verstaendnis dafuer, dass Sonntags alles zu ist (schon gar nicht aus religioesen Gruenden)...aber zum Glueck ist das nicht mehr mein Problem.

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Kara, dann stell dir doch mal vor, morgen kommt dein Chef zu dir und sagt "Übrigens, ab nächster Woche arbeiten Sie auch sonntags, ohne mehr Lohn". Würde dir das gefallen? Nein? Ja, aber dadurch hat irgend jemand anders mehr Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Und andere müssen schließlich auch sonntags arbeiten. Basta. Tolle Argumente, oder? Das ist nicht persönlich gemeint, der Gedanke kam mir schon vorher; aber für einige Leute sinkt die Lebensqualität mehr und mehr, weil andere rund um die Uhr bespaßt werden wollen. Das erinnert ein wenig an hyperaktive Kinder, die sich keine Sekunde mal mit sich selbst beschäftigen können.

Und wenn Leute sagen, "schon gar nicht aus religiösen Gründen" -dann wär's ja nur fair, wenn diese Leute auch Weihnachten, Ostern und alle anderen kirchlichen Feiertage auch durcharbeiten. Am besten irgendwo zum Entertainment anderer. Vor allem, damit die gläubigen Leute sich an Karfreitag oder den Weihnachtsfeiertagen nicht langweilen müssen.

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Oh nein nein nein, bin ein Raketenmann...

Ich weiss ja nicht, wie es im Handel ist, aber aus meiner eigenen Erfahrung wird Sonntags- und Feiertags-Arbeit durchaus gesondert entlohnt oder kompensiert. Sei es durch den Tarif oder Betriebsvereinbahrungen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es im Handel anders ist.
Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren.

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Ja, es gibt schon Sonntagszuschläge etc. - aber die haben imho noch nie die Verluste auffangen können, die einem entstehen.
Angenommen, eine Verkäuferin/Kellnerin bekommt für einen Sonntag statt 100% 150% mehr Lohn (für diese Arbneitszeit), selbst bei 200% stehen dem entgegen: es ist ein verlorener Tag, den man zusammen mit sich und/oder seinen Leuten verbringen kann - und, wie ich auch schon schrieb; selbst bei einem Ausgleichstag gewinnt man nurt eigene Zeit, nicht Freizeit-Zeit mit anderen; denn die müssen am Ausgleichstag arbeiten, und Du sitzt dann Montags daheim und weisst nix mit Dir anzufangen ... sinngemäß.

Ich hatte mal einen Job, der eine 6-Tage-Woche beschrieb; so ergab es sich, daß ich zusammen mit meinen Leuten alle nur 6 Wochen ein echtes und komplettes Wochenende hatte; sowas zertrümmert auf Dauer jegliches Privatleben außerhalb solcher Dinge.

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Religion ist das Schlimmste, was der Menschheit je widerfahren konnte
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Tja, ich bin eigentlich ganz froh, daß die Geschäfte wenigstens einen Tag in der Woche geschlossen haben, denn da kann man mal in Ruhe durch die Stadt gehen, ohne gleich totgetrampelt zu werden.
Andererseits ist es natürlich günstig, auch Sonntags einkaufen zu können, somit verstehe ich auch die Konsumenten.
Die ganze Sache hat mehrere Seiten.
Und weil ich immer meine, daß Extreme nie so richtig gut sind, ist vielleicht der Mittelweg der Beste, sprich, ein paar Mal im Jahr verkaufsoffene Sonntage aber eben nicht als Dauerzustand.
Ich bin auch der Meinung, daß das Arbeiten an Sonntagen als Regelmäßigkeit eine Zumutung für die Verkäuferinnen und Verkäufer ist, auch dann, wenn andere Institutionen an Sonn- und Feiertagen geöffnet haben müssen.
Es ist ganz gut, daß man Sonntags die Möglichkeit hat, mit seiner Familie oder seinen Freunden den Tag zu verbringen und vor allem auch mal auszuschlafen.

Schlaf wird vor allem in Deutschland noch immer stark unterschätzt. Aus konservativen Gründen glauben die meisten immernoch, daß langer Schlaf mit Faulheit zu tun hat, was ausgemachter Blödsinn und ein riesengroßer Denkfehler ist.

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Doof ist, wer trotzdem vor 'ne Wand rennt.

Stimmt, Lou. Meine Zeit im Einzelhandel hat mich einige Bekannte gekostet, die keine Lust hatten, immer zu hören "da kann ich nicht, da muß ich arbeiten". Und Lohnausgleich für die Abendschichten oder Extraschichten gab's zumindest zu meiner Zeit nicht. Allerdings ging es da mit den 20-Uhr-Öffnungen erst los, vielleicht hat sich da doch was getan. Aber auch das half wenig, zumal die Umsatzzuwächse eher verhalten waren. Warum? Eben weil die Leute mal bummelten und schauten. Nicht kauften.

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Erholt bummeln hieß/heisst für mich, würde ich es noch tun: Sonntags in eine relativ leere Stadt fahren, einwandfrei einen Parkplatz finden, durch eine Fußgängerzone OHNE Slalom und Ausweichflüge Muster Delta 2 ausführen zu müssen zu schlurfen (hab grad mal wieder DS9 geschaut ), hier mal gucken, da in Schaufenster schauen, irgendwo McDoof aufsuchen oder ne Eisdiele - GEMÜTLICHKEIT eben.
Davon haben/hatten wir bisher nur noch einen einzigen Tag - und den wollte ich nicht zugunsten der Gier opfern müssen.
Daß ich das nicht mehr tue, liegt an persönlichen Umständen und der Tatsache, daß mich Koblenz als Stadt überhaupt nicht mehr interessiert, den verpeilten Knöllchenfritzen und sonstigen Amtsschimmeln sei Dank. Ich schaue und kaufe im Internet, im Industriegebiet, im Nachbarort, aber nicht hier.
Und ich kaufe aus Prinzip schon nicht Sonntags ein - da ist mancher Maulesel flexibler als ich.

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Ich z.b. von Krankenschwester, meine Mutter ist eine. Die musste auch immer an religioesen Feiertagen ran, Weihnachten etc. Ich versteh, dass sie sich aufregt, wenn der Handel meint, das waere fuer sie unzumutbar!
Jmd hat das Beispiel Feuerwehr und Polizei gebracht...die muessen auch alle ran!
Also ich weiss nicht, hier hat jeder 1-2 Jobs, muss oft am WE arbeiten und dennoch ist Zeit fuer Freunde...Deutsche streben eher nach einer gewissen Ordnung, daher will sich keiner umstellen.

Ich war nie angestellt, deshalb sehe ich das alles etwas anders. Wenn ich nicht arbeite, zahlt mich auch keiner. Wenn ich am WE ran muss, muss ich halt, fertig.

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OK, du bist Krankenschwester, das wußte ich nicht. Die retten aber unter Umständen auch Leben. Genau wie Feuerwehr und Polizei. Ich bin aber ganz fest davon überzeugt, daß noch nie irgend jemand daran gestorben ist, daß er am Sonntag nicht bummeln gehen konnte.

Ja, vielleicht streben Deutsche tatsächlich nach einer gewissen Ordnung. Wenigstens ein bißchen Ordnung, wenn man mit Eintritt ins Arbeitsleben schon das Rentenalter immer und immer weiter weg in die Zukunft gezogen bekommt. Wenn man weiß, daß man eh von der Rente kaum wird leben können, gerade nicht mit den mageren Einzelhandelsgehältern. Wenn man weiß, daß Personal für längere Öffnungszeiten garantiert mit Zeitarbeitern aufgefüllt wird, die noch weniger bekommen. Ich weiß, welchen Preis diese alles-rund-um-die-Uhr-Mentalität der Amis hat. Mehrere Bekannte von dort haben von eben auf jetzt ihre Jobs verloren, für den kleinsten Anlaß. Hire and Fire. Natürlich versuchen sie sich dann zu arrangieren. Ist es den Deutschen wirklich zu verübeln, daß sie da nicht hin wollen?

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Wer sich für die Gastronomie, Gesundheits oder Sicherheitsbranche entscheidet, der MUSS mit sowas rechnen, alle anderen - nicht.
Ja, und dieses "Amerikanern alles nachäffen müssen" stört mich auch schon lange. Was mir hier allerdings von den Amis fehlt, ist manchmale deren Rechtssystem, weöches Geschädigten so richtig fett Kohle zuspricht. Wenn ich wie gestern in den Nachrichten einstellige Schadenersatz- und Schmerzensgeldsummen für schlimmste Erlebnisse höre, da könnte ich kotzen, denn das wird meistens aus der Portokasse bezahlt. (Ich weiß, daß ich da nun 2 Dinge vermischt habe, aber oft genug kommt bei einer Klage gegen eine Firma etc. nichts wirklich Befrideigendes raus)

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Jetzt muss ich auch nochmal meinen Senf dazugeben.

Also das Argument "das war schon immer so, also ändern wir das nicht" ist doch auch nicht wirklich stichhaltig. Die Welt ändert sich jeden Tag und da ist auch manchmal Anpassung gefragt, auch wenn es unbequem ist.
Mein Job des "Systemadministrators" ist im Begriff in D-Land auszusterben, bzw. sich zu verändern. Ich habe ein Jahr lang in Form von Coaching und Doku-Schreiben bei der Verlagerung meines alten Wirkungsfeldes ins osteuropäische Ausland
mithelfen dürfen. Das hat mich ziemlich angenervt, aber es hätte mir nicht geholfen, mich schmollend in die Ecke zu stellen. Meine Jobrolle hat sich geändert und ändert sich noch immer weiter.

Immer mehr leute kaufen im virtuellen Warenhaus ein. Ich auch. Da muss sich der Handel auch etwas einfallen lassen, um die Leute in die Geschäfte zu locken. Bei mir hat es bis jetzt noch nicht funktioniert, bei anderen schon.
So wird sich der angehende Verkäufer halt überlegen müssen, ob er es mit sich und der Welt vereinbaren kann, auch mal (wir reden hier ja wirklich nicht von jedem Sonntag) am WE zu arbeiten.
Wenn das ganz und gar nicht zumutbar ist, muss halt ein anderer Job gesucht werden.

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Im Moment reden wir vielleicht noch von wenigen Sonntagen. Wie lange bleibt das so? Schauen wir mal zurück: Erst kam der lange Samstag einmal im Monat. Dann wurden die Geschäfte nicht mehr bis 18 Uhr, sondern bis 18:30 geöffnet. Dann kam der lange Donnerstag. Dann wurden die Läden generell unter der Woche bis 20 Uhr geöffnet. Dann auch samstags. Jetzt sind wir mittlerweile bei 22 Uhr. Meinst du wirklich, die Leute kriegen den Hals mal voll?

Und keiner kann mir einen stichhaltigen Grund nennen warum.

- Ich will bummeln gehen.
- Dann geh in den Zoo!

- Ich habe keine Zeit für Einkäufe!
- Sogar in den Sechzigern, vor all diesen Änderungen, ist niemand deshalb verhungert oder mußte nackt rumlaufen

Letztendlich läuft es darauf hinaus, daß die einen sich gefälligst arrangieren sollen, damit die anderen es noch bequemer haben. Ohne triftigen Grund.

Und ja, auch mein Arbeitsplatzbild verändert sich ständig. Neue Sachen kommen hinzu, dafür fallen alte weg, die nicht mehr aktuell sind. Für den Einzelhandel scheint aber immer nur dazu dazu dazu zu kommen. Ich vermisse einfach die Empathie, die Fähigkeit, nicht nur an die eigene Bequemlichkeit zu denken. Vielleicht bin ich damit auch altmodisch, ich gehöre ja auch zu denen, die nur einen Parkplatz benutzen, auch wenn's bequemer wäre, mich über zwei zu stellen, egal ob jemand anders dann noch 20 Minuten weitersuchen muß. Aber ich bleibe dabei. Es ist für niemanden notwendig.

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Obwohl es stimmt, daß sich alles verändert und man sich zwangsläufig anpassen muß, und ich auch Thomas Meinung bin, daß einige verkaufsoffene Sonntage im Jahr nicht so schlimm sind, sehe ich dieses Flexibilitätswahn als großes Problem an.
Fast täglich liest und hört man vom Burnout, von zuviel Stress am Arbeitsplatz und daraus resultierenden psychischen Erkrankungen, von Erziehungsproblemen, weil beide Eltern kaum noch Zeit für ihre Kinder haben, Angst um Arbeitsplatz und Existenzverlust und und und...
Dieser ganze Mist rund um Leiharbeit und befristete Arbeitsverträge, die jedes Gefühl von Sicherheit rauben, existieren nur, damit Arbeitgeber in der Lage sind, ihre Angestellten schnellstmöglich und ohne viel Aufwand austauschen zu können.
Der Arbeitnehmer ist nur noch Objekt, das zu funktionieren hat und jederzeit abgeschoben werden kann, mit Menschlichkeit hat das alles nichts mehr zu tun.

Man kann die Flexibilität auch übertreiben - und genau das wird zur Zeit gemacht. Der Mensch ist nicht dafür gemacht, in diesem Ausmaß Leistung zu erbringen und dabei ständig effizient zu sein.
Es wird bald einen Knall geben, dann geht es nicht mehr weiter, ähnlich, wie bei einer Maschine, die man über alle Maßen im Dauerzustand strapaziert. Die Vorboten dafür sind jetzt schon da.
Ich frage mich, was die Wirtschaft und der Arbeitsmarkt machen, wenn es irgendwann (wohl in Kürze) nicht mehr geht, weil die Leute einfach nicht mehr können, selbst, wenn sie wollen.

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Doof ist, wer trotzdem vor 'ne Wand rennt.

Genau Tina. Ich wollte erst "gefällt mir" anklicken, aber wir sind ja nicht bei Facebook. Das ist auch ein Punkt. Es wird an allen Ecken mehr und mehr gefordert. Und jedes Bißchen, das nachgegeben wird, zieht eine neue Forderung hinter sich her. Wenigstens ein Tag zum Luftholen ist schon angebracht.

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