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 Betreff des Beitrags: Atheismus - eine Modeerscheinung?
Ungelesener BeitragVerfasst: Fr 20. Apr 2012, 09:14 
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Brit-Junkie
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http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... #dsq-reply

Welt Online hat nach den ersten bornierten Kommentaren wieder mal die Kommentarfunktion gesperrt, und es brennt mir unter den Fingernägeln, meine Meinung dazu auch auszusprechen. Vor allem zu einigen dieser Kommentare. Dabei interessiert mich der Teil "ostdeutsch" weniger, auch wenn ich gleich beim erstem Kommentar "ja, wir Ostdeutschen sind eben die Schlausten" kotzen könnte.

Meine Ansicht: Wer nicht zwischen Gott und Religion repsektive Kirche unterscheiden kann, kann sich zum Thema Klugheit wohl kaum äußern. Vielen Atheisten ist es eigen, daß sie den "nicht-existenten" Gott mit dem hässlichen alten Mann in Rom gleichsetzen, und nicht an das Bild von dem omnipotenten Mann mit dem langen weißen Bart glauben. Nun, DARAN glaube ich auch nicht. Aber in den Augen derer ist der, der an Gott glaubt, automatisch ein bornierter Hinterwäldler, der die Bibel (von Menschen geschrieben) wörtlich nimmt.

Ich halte meinen Glauben an eine Kraft, die hinter allem steht, die ich Gott nenne, für sehr aufgeklärt, da er mit Urknall und Evolution problemlos vereinbar ist. Wer Kirche und Gott über einen Kamm schert und auch noch stolz darauf ist, sollte in Punkto Aufklärung bei sich selber anfangen. Aber leider ist das Ganze eine Modeerscheinung, die meiner Ansicht nach mit einer allgemeinen Übersättigung einher geht. Die Einstellung "Gott gibt's nicht und Jesus ist scheiße" geht leider oft Hand in Hand mit einer passenden Einstellung den Mitmenschen gegenüber: "Respekt und Nächstenliebe ist eine antiquierte Angelegenheit, mit der ich nichts am Hut habe."

Ich find's traurig.

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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Fr 20. Apr 2012, 09:14 


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Ungelesener BeitragVerfasst: Fr 20. Apr 2012, 10:41 
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Registriert: Sa 27. Dez 2008, 16:25
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Atheismus bezeichnet im engeren Sinne die Überzeugung, dass es keinen Gott bzw. keine Götter gibt.

Der Agnostizismus bezeichnet die philosophische Ansicht, dass bestimmte Annahmen – insbesondere theologischer Art, welche die Existenz oder Nichtexistenz eines höheren Wesens wie beispielsweise eines Gottes betreffen – entweder ungeklärt oder grundsätzlich nicht zu klären sind.

Die beiden Definitionen musste ich mir noch mal heraussuchen, damit ich nichts falsches sage.

Ich schließe die Möglichkeit nicht aus, daß es hochentwickelte Wesen gibt, die gottgleich da stehen - oder Q-gleich, wie immer man will.
Allerdings halte ich, siehe meine Signatur, die Religion allerdings tatsächlich für das Schelchteste, was der Menschheit je widerfahren ist.

Gott und Kirche und Religion ... ok, man muß es nicht über einen Kamm scheren, kann man aber, und in beiden Versionen kommt ein Nichtgläubiger zum selben Ergebnis. Gläubige sehe ich da in zwei Lager gespalten, die, die alles in einen Topf werfen und die, die beides trennen können.

Normalerweise trifft man sehr früh auf Gott. Irgendjemand will einen prägen und so "abhängig" machen.
Und wenn jemand als Kind auf Gott trifft und die Bibel, wirft er das eben in einen Pott und nimmt die Sache wörtlich - und wird zwangsläufig bitter enttäuscht - so ist es mir ergangen.
Mit der Zeit kamen aber andere Aspekte zur Begründung meines Unglaubens dazu. Heute halte ich Gottesglaube für blanken Unsinn, und kirchlichen Glauben für lächerlich. Aber wem es gefällt, bitte sehr - aber man möge mich damit in Ruhe lassen; was auch geschieht, "Überzeuger" wie früher sind hier vor Ort keine mehr unterwegs.

Mich würde wirklich brennend interessieren, wie die Welt ohne Religionen aussähe.
Und nähme ich die Göttlichkeit an, würde ich sofort behaupten, daß wir alle nicht in die Hölle kommen, denn da - sind wir schon. In einem Film wird die Hölle mit der Abwesenheit Gottes beschrieben, und wenn es einen Gott gibt, dann haben wir genau diese Situation hier.
Allerdings widerstrebt es mir zutiefst, an einen Gott zu glauben, der eine solche Welt kreiert und sie dann im Stich lässt - und sich dann in den Lobpreisungen suhlt, wie gütig, gerecht und weise er doch sei.
Und damit bin ich an dem Punkt, wo ich gerne von Verblendung sprechen würde. Ich drücke es mal so aus; fanatsiche Gläubige sind diskussionsunfähig und haben immer einen Deckel für jeden Pott, weil die Diskussionen damit enden, daß etwas gesagt wird, was weder belegbar noch widerlegbar ist.

Wer mit Gott für sich selbst einen Ruhepol, der funktioniert, gefunden hat, okay, der hat Glück gehabt.
Ich denke aber, daß viele Gläubige sich ein falsches Bild von dem allem machen, was verwunderlicherweise funktioniert - aber wehe, dieses Kartenhaus bricht zusammen, dann ist aber alles im Eimer.

Was die Kirche daraus gemacht hat, ist so gesehen nichts weiter als das Goldene Kalb. Und ob es nun die Christen sind, die Muslime oder wer auch immer, Jacke wie Hose.

Noch ein Wort zur Ausfürhung des Glaubens, egal, ob man den nun kirchlich sieht oder nicht.
Die Unterschiede innerhalb einer Glaubenrichtung wurden mir nie so stark präsentiert wie folgt:
einerseits Gläubige wie zum Beispiel die Deutschen, die glauben, Sonntags in die Kirche gehen, Ruhe, Bedächtigkeit und Reue zeigend zu Kreuze kriechend - andererseits die "Gospelszene", wo jeder Kirchengang ein feierliches Event wird, wo man auch betet, bereut und singt, aber die Schuld, die man angebklich in sich trägt, doch nicht so bierernst zu nehmen scheint wie hierzulande. Sicher, ich kenne das nur aus Filmen, aber irgendwo muß diese Darstellung ja eine Grundlage haben.
OB das alles dadurch besser wird - keine Ahnung.

"Respekt und Nächstenliebe ist eine antiquierte Angelegenheit, mit der ich nichts am Hut habe."
DAS ist die gesellschaftliche Einstellung von heute, ganz recht.

Fazit:

Gibt es Gott - keine Ahnung, ich tendiere eher zu nein.
Gibt es Gottähnliche - halte ich wohl für möglich einerseits, andererseits halte ich das Universum für zu beschränkt in seinen Möglichkeiten, so etwas zu erschaffen
Kirche - halte ich in der Form für überflüssig und schädlich
Gläubige - wenn es sie glücklich macht, verstehen werde ich sie nie ...
Ungläubige - ich zähle mich mal dazu, zu sagen wir: 95% - die restlichen 5% sind: wenn es Gott gibt, war ich nicht so böse, daß ich nicht in den Himmel käme - aber wenn ich da oben ankomme, werde ich Ben Grimm/Das Ding zitiern: Jetzt gehts rund ! ;)
Und ich werde auch nicht auf einer Wolke sitzen, mit einer Harfe bewaffnet, und Halleluja frohlocken (Zitatgrundlage: Ein Münchner im Himmel) ;)

ICH glaube nicht mehr - und wenn es einen Gott gäbe - dann wäre es seine Schuld.

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Ungelesener BeitragVerfasst: Fr 20. Apr 2012, 11:46 
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In Punkto Religion sind wir uns absolut einig. Mein persönliches Dogma ist da "Ich glaube an Gott, nicht an sein Bodenpersonal". Und wie ich bereits erwähnte: Das Bild von Gott als bärtigem alten Mann, das ist nicht meines. Ich denke, es gibt da etwas, und die fast wundersame Heilung meiner Mutter nach ihrer ersten Hirnblutung gab mir den Eindruck, daß meine Gebete von irgend jemandem oder irgend etwas erhört wurden. Allerdings rede ich mit diesem Etwas direkt. NICHT über irgendwelche Kirchen. ich bin da glaube ich ein wenig wie Don Camillo, ich leg mich mit diesem Etwas auch mal an.

Was mir halt stinkt, ist diese Einstellung einiger selbst ernannter "Atheisten", die tun als wüßten sie absolut Bescheid (woher eigentlich?) und wer was anderes glaubt, muß ein volltrotteliger Hinterwäldler sein. Aber zugegeben: Persönlich kenne ich niemanden von der Sorte, und das Internet lädt voll gerade die Vollhorste zu so etwas ein.

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Ungelesener BeitragVerfasst: Fr 20. Apr 2012, 17:07 
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Hoppla! Ein "schweres Thema"

Vorweg: imho gibt es diesen alten Mann mit Bart auch nicht. Es gibt immer einen alten (wörtlich wie übertragen) Papst! Den würde ich auch unter Bodenpersonal abhaken. Die Bibel fällt in meinen Augen unter Mythen und Sagen. Bewiesen ist nichts, auch nicht das Gegenteil.

Ich glaube, dass es zwischen Himmel, Erde und Sonstwo mehr gibt, als wir mit unseren simplen 5 Sinnen erfassen können. Auch das ist nicht bewiesen. Aber genau deshalb heißt es auch glauben! Denn "glauben" bedeutet "nicht wissen".

Ich bin bekennender Atheist, obwohl ich glaube, doch glaube ich eben nicht an einen oder mehrere Götter.

Weiterhin bin ich davon überzeugt, dass jeder seines eigenen Glückes (oder Unglückes) Schmied ist. Wer nicht selbst für sich sorgt steht nämlich oft allein da.

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Ungelesener BeitragVerfasst: Fr 20. Apr 2012, 21:39 
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BTW - wenn Gott mal doch der nette Dicke aus dem Dachgeschoß ist - http://www.herrgottnochmal.net/

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Ungelesener BeitragVerfasst: Sa 21. Apr 2012, 16:15 
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Lou, wenn dem so ist, bin ich ziemlich sicher, daß Strip Nr. 5 in vollem Umfang zutrifft. :voll:

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