Ja, darüber habe ich gestern auch einiges im TV gesehen. Einerseits ist es unverständlich und fragwürdig, daß Facebook und Co die Sicherheit für seine Nutzer weitgehend ignorieren, andererseits ist das Internet ohnehin nicht der richtige Ort, um allzu Privates auszutauschen. Das Problem dabei ist nur, daß viele User nicht wissen, wie leicht andere dort an persönliche Daten kommen können. Zumindest DAS müßten diese sozialen Netzwerke von vornherein klarmachen, damit jeder selbst entscheiden kann, was im Zweifelsfall gesehen werden kann. Wer sich aber sicher fühlt, postet gerne mal Fotos oder Videos oder auch privatere Einträge, weil er glaubt, diese Dinge nur mit seinen "Freunden" dort zu teilen.
Für mich ist Facebook inzwischen eine Art Board, nur anders gestaltet und mit beschränktem Zugang. Was dort gepostet wird, muß zwar nicht wirklich jeder lesen, aber explizite private Daten gibt es da von mir auch nicht. Und sollte jemals ein potentieller Arbeitgeber hinter mir herspionieren (rein hypothetisch gesprochen) und mich aufgrunddessen nicht nehmen wollen, wäre es ohnehin nicht der richtige Arbeitsplatz für mich. Auf Herumschnüffeln von Arbeitgebern reagiere ich unglaublich allergisch und würde schon freiwillig dankend absagen. Dennoch ist diese Möglichkeit der Einsicht in das Privatleben nicht zu unterschätzen, denn nicht jeder würde wegen einer Hinterherschnüffelei auf einen Job verzichten (wollen oder können).
Hinsichtlich der Bilder und Videos etc, verstehe ich nicht so wirklich, weshalb Facebook vorübergehend die Rechte quasi beansprucht. Was haben die davon? Ich habe bisher auch nicht feststellen können, daß Bilder von dort irgendwie von Facebook anderweitig benutzt wurden.
Sehr geärgert hatte mich vor einer Weile, daß man in den Einstellungen auswählen konnte, wer die Wall sieht und wer nicht, aber TROTZDEM letztendlich die Wall für wirklich jeden sichtbar war, ohne, daß ich es wußte. Die Einstellungen stimmten nicht mit der Realität überein, keine Ahnung, was da bei Facebook los war. Auch die kürzliche Umstellung bei Facebook, bei der ohne Vorwarnung der Account jedes Nutzers zunächst für jeden offen war, empfand ich als Unding. Es muß immernoch jedem selbst überlassen sein, ob er sich allen präsentieren möchte oder nicht.
Was auch unbedingt verbesserungswürdig bei diesen sozialen Netzwerken ist, ist die Aufmerksamkeit für bestimmte Leute und Gruppen, die z.B. Facebook für ihre eigenen politischen Zwecke oder für Haßtiraden nutzen. Ich weiß nicht, wieviele rechtsradikale Gruppen es dort inzwischen gibt, ich habe schon einige dort gesehen, die auch regelmäßig von anderen Usern gemeldet werden. Es dauert aber meist viel zu lange, bis sie entfernt werden. Da müßte unbedingt unter Umständen ein Team abgestellt werden, das genau auf diese Dinge achtet und entsprechend löscht, bevor eine Nazi-Vereinigung es schafft, tausende Mitglieder in ihre Facebook-Gruppe aufzunehmen (nur als Beispiel, es gibt noch unzählige andere Gruppierungen).
_________________ Doof ist, wer trotzdem vor 'ne Wand rennt.
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