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 Betreff des Beitrags: Diesmal nichts zum Lachen...
Ungelesener BeitragVerfasst: Do 24. Nov 2011, 21:55 
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Ich habe das auf Facebook schonmal gepostet, aber ich will das auch nochmal mit euch speziell teilen. Und - nein - von euch muß sich keiner angesprochen fühlen (hoffe ich zumindest)

VOM GEBEN UND NEHMEN

Du postest jeden Tag zahllose auf niedlich gebürstete Katzenfotos mit oh-so witzigen Sprüchen. Ich klicke sogar "gefällt mir", weil ich weiß, daß dir viel daran liegt.

Du kommentierst auf Facebook minutiös jedes Fußballspiel, das du schaust. Und du schaust sie alle. Ich bin genervt, aber ignoriere es, weil ich weiß, Fußball ist dein Leben.

Du kommentierst jeden Löffel Suppe, den deine Kinder essen (oder nicht essen) mit Fotos. Ich klicke sogar "gefällt mir", weil ich weiß, wieviel dir deine Kinder bedeuten.

Du informierst Facebook über wirklich ALLES, was du tust, egal ob auf Reisen, daheim, in der Kneipe an der Ecke oder auf dem Klo. Es macht dir Spaß, also ignoriere ich es einfach, obwohl es wirklich nervt.

Ich poste zu einem Thema, das mich extrem beschäftigt. Die Bilder zu Tode gequälter Hunde verfolgen mich, wenn ich träume und wenn ich wach bin. Ich hoffe, daß es Wege gibt, den Tieren zu helfen. Du redest von Spamming und wie genervt du bist. Das sagst du mir nicht mal "ins Gesicht", sondern postest es allgemein, weil du weißt, daß ich es lese.

...

In den vergangenen Tagen hat sich hier auf Facebook für mich einige Male die Streu vom Weizen getrennt. Zwei Leute habe ich aus meiner Freundesliste geworfen, und dazu stehe ich. Wer mich kennt, sollte wissen, wie ich ticke. Wenn du mir vorwirfst, daß ich Tiere schützen will, wenn Menschen viel mehr leiden, zeigst du mir, daß du nichts verstanden hast. Nichts von der Sache, nichts von mir.

Warum ich mich gerade für diese Sache so sehr engagiere? Weil ich weiß, wie es diesen Hunden geht. Ich habe einen von ihnen kennen gelernt. Sie hieß damals Ana und kam aus einer ungarischen Tötungsstation, war struppig, halb verhungert, voller Narben und Wunden, die ungeborenen Welpen hatten sie dir aus dem Bauch gerissen... Wir nannten dich Jessie, meine Familie und ich, und wir schworen, dich zu einem glücklichen Hund zu machen. Hob man die Hand, um dich zu streicheln, den Fuß, um auf dich zuzugehen, fielst du mit entsetztem Blick auf den Boden, um den Schlägen, den Tritten auszuweichen. Sagte man "das ist meine", ließest du sogar dein Futter fallen und verstecktest dich in einer Ecke, die Augen glasig vor Angst. Du konntest nie erzählen, was dir widerfahren ist, aber du hast die Angst nie ganz ablegen können, die Narben überall blieben dir. Ich kann nur vermuten, welchen Horror du erleben mußtest.

Und doch hast du mir das Leben gerettet, Jessie. Ich hätte mich fallen lassen, in meine Depressionen, in meine Selbstmordgedanken, in das große schwarze Nichts, das mein Leben einzig zu bestimmen schien. Aber da warst du. Ich war als einzige von unserer Familie noch übrig, und ich wußte, ich muß zu meinem Wort stehen. Für dich zu sorgen, dafür, daß du dir nie wieder Sorgen machen mußt, daß du nie wieder Angst haben mußt. Für dich, Jessie. Du hast mir die Kraft gegeben durchzustehen. Als du gestorben bist, ist mir ein Stück aus dem Herzen gerissen worden. Aber ich weiß, ich habe mein Wort gehalten. Du bist als sorgenfreier Hund gegangen, und ich war bei dir.

Diese Hunde dort in der Ukraine, ich weiß, daß sie Angst haben. Angst, die viel, viel größer ist als die Hunde selbst. Sie sehen, wie ihre Artgenossen abgeschlachtet werden. Zu Tausenden abgeschlachtet, damit das Land für eine Sportveranstaltung präsentabel ist. Damit Geld reinkommt. Sie werden nicht eingeschläfert, während jemand bei ihnen ist, der ihnen die Angst nimmt. Sie werden nicht mal erschossen, daß sie es schnell hinter sich haben. Sie werden vergiftet, daß es ihnen die Eingeweide zerfrißt. Sie werden aufgeschlitzt, erhängt, verbrannt, lebendig in Massengräbern verbuddelt, wo sie elend ersticken. So daß die Angst lange, lange, lange bleibt. So daß Angst das letzte ist, was von diesen Hunden bleibt. Für Fußball...

Das nervt dich? Du findest das unwichtig? Dringt das in die Zone ein, wo eigentlich alles nur angenehm und nett und witzig sein soll? Es geht nicht weg, davon, daß es dir nicht in den Kram passt. Daß du die Augen verschließt davor. Aber du kannst gehen, wenn du es gar nicht erträgst. Ich werde dich nicht halten.

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Verfasst: Do 24. Nov 2011, 21:55 


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 Betreff des Beitrags: Re: Diesmal nichts zum Lachen...
Ungelesener BeitragVerfasst: Fr 25. Nov 2011, 12:31 
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Gut geschrieben, und inhaltlich gibt es nichts hinzuzufügen.
Aber leider sind auch dies wieder geflüsterte Worte im Sturm, und genauso wichtig sind sie anderen denn auch.
Facebook - dieses anonyme und kalte Machwerk kommt für mich nicht in Frage.
Und was den Menschen angeht, so könnte ich - ob solcher Dinge und Informationen - regelmäßig und immer öfter in einen Blutrausch verfallen.
Selbst wenn man den Dazuerfindungsreichtum der Medien abzieht, bleibt immer noch genug Hassenswertes übrig.
Das Zünglein an meiner persönlichen Waage verschiebt sich immer weiter in Richtung Minus. Ich finde immer weniger, weshalb ich den Menschen mögen könnte; sollte ich spontan etwas nennen, bliebe ich wortlos. Tatsächlich sind mir die Pro-Mensch-Argumente schon vor vielen Jahren ausgegangen ...

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 Betreff des Beitrags: Re: Diesmal nichts zum Lachen...
Ungelesener BeitragVerfasst: Fr 25. Nov 2011, 13:09 
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Wirklich gut geschrieben, Ulrike. Du sprichst etwas Wahres an.
Auch mir ist aufgefallen, daß meistens derartige Posts entweder unbeantwortet bleiben oder von den wenigen Leuten beantwortet werden, die sich ohnehin selbst um solche Dinge kümmern.
Allerdings heißt das nicht, daß sie ungesehen bleiben. Es gibt sicher viele, die zwar auf Facebook nicht antworten aber dennoch Petitionen unterschreiben.
Was gar nicht akzeptabel ist, sind Äußerungen, daß solche News als Spam angesehen werden. Oder auch diese Phrasen, daß man ersteinmal Menschen helfen sollte.
Dummes Zeug, und wie Du schon richtig geschrieben hast, ein Zeichen dafür, daß man nichts begriffen hat.

Ich glaube allerdings, daß vielen bei solchen Berichten und auch Bildern einfach der Kommentar im Hals stecken bleibt. Man weiß einfach nicht mehr, was man dazu noch sagen soll, denn Wore können kaum beschreiben, was man fühlt, wenn man diese Grausamkeiten tagtäglich in Berichten, im Internet, in den Nachrichten sieht. Und bestimmt ist auch ein bißchen Abstumpfung mit im Spiel.
Mir selbst ist aufgefallen, daß ich gar nicht mehr weiß, wo ich mich zuerst engagieren soll, wenn ich auf Facebook alle Posts über Tierquälerei und Katastrophen, die Menschen betreffen, täglich lese.
Ich bemühe mich, zu kommentieren und unterschreibe jede seriöse Petition, aber ich kann nicht alles kommentieren.
Das könnte Dir vielleicht ein Trost sein, Ulrike. Wenn sogar ich, obwohl ich selbst ständig auf soetwas aufmerksam mache, nicht überall etwas dazu schreibe, dann gibt es sicher viele, die sich das aber trotzdem zu Herzen nehmen und sich engagieren. Wenn nur mit einer Unterschrift.

Vergiß die Pappnasen, die sich einen Scherz daraus machen oder kaltherzig darüber hinweggehen, weil es ja soviel Leid unter Menschen gibt. Sie verstehen es nicht und es lohnt sich nicht, sich darüber aufzuregen.

Die Geschichte über Deinen Hund ist wirklich traurig :(
Was für ein Glück für ihn, daß er Dich hatte!

Lou, ich kann Deine Verbittereung verstehen. Vergiß aber nicht, daß es auch nette und warme Menschen gibt. Zwar betreiben sie in erster Linie Schadensbegrenzung, aber nicht alle sind schlecht.
Laß Dich nicht verhärten und versuche, Dich auf die Menschen zu konzentrieren, die noch in der Lage sind, Mitleid zu empfinden und andere Menschen und Tiere zu respektieren und ihnen zu helfen
Es gibt sie :) :Family2:

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 Betreff des Beitrags: Re: Diesmal nichts zum Lachen...
Ungelesener BeitragVerfasst: Fr 25. Nov 2011, 14:28 
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Ok, daß es Ausnahmen gibt, klar. Aber die Zahl der Ausnahmen schrumpft. Ihr seid z.B. solche Ausnahmen. Aber ich bekomme immer mehr und stärker den Eindruck, daß diese Tropfen auf dem heißen Stein immer schneller verdampfen. Das Problem, das ich für mich immer stärker entdecke, ist, daß ich den Menschen auf dem Weg zu diesen Ausnahmen einfach nicht aus dem Weg gehen kann - weil es so viele sind. Von daher bin ich schon rettungslos verhärtet ;)

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 Betreff des Beitrags: Re: Diesmal nichts zum Lachen...
Ungelesener BeitragVerfasst: Fr 25. Nov 2011, 19:50 
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Danke, daß ihr es gelesen habt und auch darüber redet. Mir ging es hauptsächlich darum, es mir selber mal vom Herzen zu schreiben.

Ich muß leider sagen, daß ich gerade im Moment deine Einstellung, Lou, fast teile. Ich habe ein paar liebe Menschen, die mir sehr viel bedeuten, aber große Teile meiner Umwelt stellt mich immer wieder vor das Rätsel, wie man so kaltherzig und blind für alles eigentlich leben kann. Wenn einem der Gedanke kommt, daß es doch gar nicht sooo schlecht wäre, wenn die Maya mit ihrer Prophezeiung vom Weltuntergang in 2012 recht hätten. Aber ich versuche es auch wie Tina zu sehen - Nur weil jemand nicht kommentiert, heißt das nicht, daß er nicht tatsächlich auch seinen Teil tut. Und das an Stellen, wo es wirklich hilft. Deswegen hoffe ich ja, daß die Mahnwachen im Dezember tatsächlich ein Erfolg werden. Schon um ein Zeichen zu setzen. Ich selber gehöre halt zu den Leuten, die mit so etwas nach außen müssen, darauf hoffend, daß ich andere mitreisse. Was mich fertig macht, ist halt Gleichgültigkeit. Ich versuche mit den schönen Zeilen der Ärzte zu leben:

Es ist nicht deine Schuld, daß die Welt ist, wie sie ist.
Es wär nur deine Schuld, wenn sie so bleibt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Diesmal nichts zum Lachen...
Ungelesener BeitragVerfasst: Fr 25. Nov 2011, 20:28 
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Wobei der 2. Satz schon wieder etwas verlangt, was Otto Minimalbürger einfach nicht möglich ist ...

Wo Du die Maya ansprichst; es lag mir die ganze Zeit in den Fingerspitzen.
Letztens lief der Film "Knowing" mit Nicolas Cage. Ein etwas seltsamer Film, da er sein Gesicht plötzlich in eine ganz andere Form wandelt. Wie auch immer, das 2012 sieht dort so aus - S P O I L E R - daß die Welt dieses Mal so richtig und kompromiß zum Teufel geht. Schuld ist eine Art Sunflare, der die Erde sterilisiert. Nicht so bombastisch wie eine Emmerichproduktion, zertrümmert und verbrennt dieser Flare die Erde; schnell, tief, endgültig. Nur eine Schar Kinder, von Aliens woandershin gebrahct, überlebt.
Hat was. Allerdings waren da alle betroffen; da wäre ein "The Walking Dead" Szenario besser für die Erde. Weil es da nur den Menschen trifft.

Ok, das wurde jetzt sehr dunkel und morbide - aber agesichts solcher klatherzigen Kommentare und gleichzeitigen Angriffen druch diese Kommentatoren kommt auch mir der Gedanke immer öfter.

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 Betreff des Beitrags: Re: Diesmal nichts zum Lachen...
Ungelesener BeitragVerfasst: Fr 25. Nov 2011, 23:00 
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Es geht vielen heute so. Man hört es immer öfter, was ich sehr traurig finde. Ich selbst frage mich auch oft, was eigentlich los ist. Man muß nur mal über die ganzen tagtäglichen Prügelattacken von Jugendlichen lesen, ganz zu schweigen von den Weltnachrichten. Auch die wirtschaftliche und soziale Situation verhärtet sich immer mehr, und oft kann ich einerseits nicht glauben, was vor sich geht, während mich andererseits eigentlich gar nichts mehr überraschen kann.
Eine seltsame Mischung.

Doch Weltuntergangs- und Auslöschungsszenarien finde ich umso schlimmer. Damit kann ich mich überhaupt nicht anfreunden, es ist das Schrecklichste, was überhaupt passieren könnte.
Kein Lebewesen kommt bösartig zur Welt, vielleicht von Psychopathen abgesehen, die unter Fehlfunktionen bestimmter Hirnregionen leiden und aufgrunddessen beispielsweise nicht zwischen Richtig und Falsch unterscheiden können und ein Gewissen nicht kennen.
Im Normalfall gibt es keine schlechten Menschen von Geburt an. Die Frage ist, weshalb einige zu Tierquälern oder Menschenhassern, Rassisten oder sonstigen Är*** werden.
Ich glaube nicht, daß sich jemand genau das wünscht.
Von Natur aus sind wir nicht schlecht, wir werden es aber aus vielen Gründen. Dagegen muß man etwas tun. Wir sind alle ein Teil der Gesellschaft, und anstatt sich beinahe schon den Weltuntergang herbeizuwünschen, der ja nun der absolute Höhepunkt der Zerstörung wäre, sollten wir lieber dafür sorgen, eben nicht destruktiv zu denken und zu handeln.
Je mehr wir auf andere pfeifen, desto mehr gleichen wir uns denen an, die sich nur um sich selbst kümmern und diese Kälte heraufbeschwören.

Ich bin ebenfalls der Meinung, daß dieser Planet ohne uns besser dran wäre. Doch da wir nuneinmal hier sind, müssen wir einfach versuchen, es besser zu machen. Wir haben das gleiche Recht, hier zu sein, wie alle anderen Lebewesen auch.
Meine Frage ist nur: Wann raffen diese ganzen Idioten, die unter uns Menschen herumlaufen eigentlich, worum es im Leben geht und daß Hass, Gleichgültigkeit und kranke Zerstörungswut widernatürlich und über alle Maßen dämlich sind, weil sie die Welt und die Menschen zu dem machen, was sie selbst hassen und weshalb sie vermutlich erst so geworden sind?

Man kann durchaus sagen, daß der Mensch in der Masse einfach nur dumm ist.
Aber vielleicht kapieren wir es ja irgendwann einmal, wenn wir unsere Hormone und unsere Idiotie im Griff haben. Nichts ist gefährlicher als Intelligenz gepaart mit tierischen Instinkten.

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 Betreff des Beitrags: Re: Diesmal nichts zum Lachen...
Ungelesener BeitragVerfasst: Fr 25. Nov 2011, 23:42 
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Dazu folgender Kommentar, den ich vorhin lesen mußte, und den ich einfach mal unkommentiert stehen lasse:

"Der Mensch ist nunmal die Krone der Schöpfung. Mir gefällt das auch nicht, aber es ist halt so, also bringt man um, was einem im Weg ist. Da kann man nichts machen."

:Käffchen: ... :huh: ... :oha:

Nee, kann ich nicht. Unkommentiert lassen, meine ich. Mal ganz ehrlich: Ist das mit Dummheit überhaupt noch zu erklären? Das ist doch schon höheres... höheres... Dingen... Oder kurz: :wall: :wall: :wall:

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 Betreff des Beitrags: Re: Diesmal nichts zum Lachen...
Ungelesener BeitragVerfasst: Fr 25. Nov 2011, 23:52 
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Ich glaube, daß der Exodus vor dem Verstehen kommen wird; der einzelne Mensch ist zu schwach, um sich gegen die auf ihn einschlagende Umwelt dauerhaft zu wehren oder gar auch nur minimal zu triumphieren.

Was den Mensch als Grundsatz angeht, so fürchte ich, daß er auch dann nicht besser abschneidet. Es scheint in der Familie zu liegen ... in irgendeinem Bericht ging es um Tierarten und wie sie ticken. Wie viele Arten in ihrem Schema funktionieren und auch gefangen sein mögen.
Am Ende des Berichts ging es dann um die Bonobos, unsere doch nächsten Verwandten. Was stand da: intelligent, in einer Gesellschaftsform integriert und - die seien die Kriegtreiber des Dschungels. Von geplanten Stänkereien bis hin zu taktischen Übergriffen.

Das ist - der Mensch. Beim Menschen kommt für mich dazu, daß ich ihn als biologisches Lebewesen für ziemlich unvollkommen halte. Aber das ist eine andere Geschichte.
Daß der Mensch so ist, wie er ist, ist sicher zu einem großen Teil Lebenserfahrungs- und Lernsache - aber es ist auch genetisch festgeschrieben. Und davon kann er sich trotz oder gerade wegen seiner Intelligenz nicht lösen, denn er sieht nur das Potential, welches sich nach innen richtet - zu seinem persönlichen Vorteil; auch wenn es ihm gar keinen solchen gewährt. Das sind dann die Gesäßvertiefungen ...

Und kommt der Tag der Zukunft, an dem es heisst: eijn Weizenfeld oder ein Einkaufszentrum, so wird das Weizenfeld weichen, auch dann, wenn es das letzte der Welt ist und dessen Verschwinden das Ende der Menschheit bedeuten würde. Davon - bin ich felsenfest überzeugt. Da wird es die Gier sein, die siegt.

Oder: es kann auch die Arroganz sein, eine Arroganz, die sich nur daraus ergibt, etwas tun zu können. Wenn man es kann, so tut man es, selbst wenn es tödlich enden könnte. Die Atombombe war so ein Ding der unbekannten Konsequenzen, der Versuch mit dem Teilchenbeschleuniger war imho auch gezeugt durch eine gehörige Portion Arroganz. Man "wusste" ja, daß nichts passieren würde.
Und wäre doch ein dauerhaftes Black Hole entstanden, dann würde man die Aroganz besitzen, noch schnell die Schuld abzuweisen und sagen: "Ein bedauerlicher Einzelfall, aber das nächste ....."
Stille.

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Ungelesener BeitragVerfasst: Sa 26. Nov 2011, 18:16 
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Registriert: Mo 8. Dez 2008, 19:42
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Ich muss nochmal auf das Eingangsposting reagieren. Denn das Drama um die armen, verdammten und misshandelten Tiere wollten einige Menschen bei unserem Lokalsender Antenne D'dorf unterbringen. Sie wurden abgeschmettert! Statt dessen wird lieber x mal am Tag der gleiche Schwachsinn gesendet. Was will man da noch tun? Es ist einfach zum erbrechen!!!

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 Betreff des Beitrags: Re: Diesmal nichts zum Lachen...
Ungelesener BeitragVerfasst: Sa 26. Nov 2011, 18:56 
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Das habe ich hier mit diversen Zeitungen auch schon durch. Programm 0815, halli galli, das "will" der Hörer/Leser/Zuschauer sehen. Und wenn es nicht von einem Promi oder Sesselfurzer aus der oberen Etage kommt, ist es grundsätzlich wertlose Scheiße.

Wäre ich Promi Superstar: mir bräuchte KEINER mit Benefizkrempel zu kommen. Ich würde ausschließlich für Tiere spenden - und wenn man es auf einen Eklat vor laufender Kamera anlegte, würde man auch den bekommen. Aber ok, offtopic.

Was uns zu tun bleibt: als Urlaubsflieger immer shcön dran denken, auf dem Heimweg ein Tier "mitzunehmen" über die entsprechenden Einrichtungen. Zu Hause, wenn es geht, spenden, ehrenamtlich mitarbeiten - aber all das sind Tropfen auf heißen Bergen.
Mir z.B. will einfach nicht in den Kopf gehen, wieso man es nicht schafft, lächerliche 80-100 Hunde in einer 100.000 Seelenstadt unterzubringen. Ignoranz, Unwissenheit und Dummheit versuchen sich heir, gegenseitig zu überstrahlen. Bei Mietern ist es noch zu verstehen, daß viele Vermieter (sinngemäß) sagen: Hund, NEIN, der verfsaut ja alles; aber daß ein Kind ne Herde andere mit sich bringt, die viel mehr auf dem Kerbholz haben können, jo, egal, Kinder halt, die dürfen das.

3 Geschichten zu den unterschiedlichen Sorten Mensch .... wir nehmen ab und zu Hunde in Pflege, wenn die Besitzer in Urlaub fahren etc .... einer davon war ein schwarzer Riesenschnauzer; Blick wie Godzilla, aber ein Lamm ohne Ende :) - die schöne Story zuerst.

1 - meine Mutter war also auf Gassirunde, zu der Zeit wohnten wir mitten in der Stadt, und auf dem Heimweg begegnet sie vor einer Bäckerei einer Mutter mit Kind im Kinderbuggy (also dieses kinderwagenähnliche Ding). In des Kindes Hand: ein Hörnchen. Hund flugs hin, schlurrrrp - weg war es ;) Mutter von Kind und meine Mutter (dann) lachten, Kind schaute verdutzt auf den Hund ;)

2 - derselbe Hund, ich. Kommt mir eine Frau entgegen und meint entsetzt: das muss doch nicht sein.
Bis ich schnallte, daß der Hund gemeint war, waren wir beie in entgegengesetzter Richtung weitergegangen. Ich hab sie total aufgebracht gefragt, was das soll, und kam vor lauter Hasstiraden gegen die in Stottern. Wir hatten nämlich NICHTS gemacht, sind nur unseres Weges gegangen.

3 - irgendein Hund, weiß nicht mehr, welcher. Gemaule an der Tür; ob man das nicht wegmachen könne, Unverschämtheit ... was war? ich kam gerade vom Gassigang, es war feucht, aber wir waren regenfrei unterwegs. Im Aufzug: eine kleine Pfütze, VIERECKIG, ganz klar Wasser, wohl von einer nassen Einkaufstasche etc.
Ich frage noch, welcher Wunderhund denn so exakt im viereckigen Rand pinkeln kann. Dummes Gesicht, ja trotzdem, rein und Tür zu. Diese 2 Hexen habe ich nicht vergessen, und eines Tages kommt noch meine Rache ... (es waren 2 Nachbarn, pro Etage 3 Parteien ...)

Der Mensch, die Krone der Schöpfung ... HA.

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 Betreff des Beitrags: Re: Diesmal nichts zum Lachen...
Ungelesener BeitragVerfasst: So 27. Nov 2011, 13:01 
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Ich gehöre wohl zu denen, die die Posts rund um dieses Thema nicht kommmentiert, geteilt oder sonstwie weiterverbreitet haben. Ich bin froh, dass ihr das nicht pauschal als ignorant oder kaltherzig darstellt. Ich bin grundsätzlich eurer Meinung, das kein Sportevent in irgendeiner Weise rechtfertigen kann, andere Lebewesen (auf bestialische Weise) zu töten oder sonstwie zu quälen, aber mein persönliches "Nutzungsverhalten" von Facebook beschränkt sich bewust auf Hobbys und das lockere "Kontakthalten" zu Bekannten und ehemaligen Arbeitskollegen. Bis auf ganz wenige Ausnahmen habe ich FB bis jetzt nicht genutzt um - im weitesten Sinne - politische Themen zu kommentieren und ich beabsichtige auch nicht, das zu ändern. Ich hoffe ihr versteht das.

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 Betreff des Beitrags: Re: Diesmal nichts zum Lachen...
Ungelesener BeitragVerfasst: So 27. Nov 2011, 16:51 
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Lou, das kenne ich von irgendwoher. Ich stand mit meiner Jessie auf der Straße, hatte die Tüte schon in der Hand, um ihren Haufen zu entfernen, trotzdem wurde man angepöbelt. Das Gleiche, weil 20 Meter weiter ein angetrockneter Haufen lag, der na-tür-lich vor einer Minute von meinem Hund fabriziert worden sein muß. Noch besser das Kind, das vor Entsetzen aufkrisch beim Anblick von Jessie, die Mutter, die sofort mit der Polizei drohte. Wie kann ich es aber auch wagen, da mit einem Hund... lang zu laufen!?! Ich habe sie gefragt, ob sie nicht meint, sie ist gefährlicher, weil sie ihrer Tochter Horror und Hass auf andere Lebewesen anerzieht.

Thomas, ich verlange von niemandem, alles aktiv mitzumachen.Von soher bist du wirklich nicht mit meinem Posting gemeint. Ich vermute jetzt aber einfach mal, daß du auch auf "das nervt alles so!" und "das ist doch ok, Hauptsache, die EM wird toll" Kommentare verzichtest, und das ist der Punkt. Ich rede auf FB eigentlich auch lieber über Elton, meinen Tag, Elton, interessante Filme, Elton, gute Bücher, Elton, albernen Unsinn und Elton. Aber in dem Fall ist einfach sehr viel über FB organisiert, und man hofft halt, über exzessives Teilen andere zu erreichen, die auch mitmachen. So wie es bei mir auch war. Ich fände es in der Tat realistischer, wenn irgendwer sich beklagen würde, daß ich zuviel über Elton rede. Aber das ist klar, Elton John läßt sich ausblenden, der tut niemandem weh (Leute, die was anderes behaupten, müssen leider als blöde Hammeln bezeichnet werden. So.). Die Situation der Tiere ist eine Realität, die viele in der Tat lieber ausblenden möchten. Aber sie ist nun mal da, diese Realität.

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 Betreff des Beitrags: Re: Diesmal nichts zum Lachen...
Ungelesener BeitragVerfasst: Fr 2. Dez 2011, 21:06 
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So weit ist es schon gekommen: Eine Aktion für Sonntag, eine Kurzdemo in Form eines Flashmobs mußte gecancelt werden, weil uns ein paar Randalierer bedroht haben, vermutlich Ultras aus dem Eintracht Hooligan-Umfeld. Wir hätten sonst befürchten müssen, daß die uns aufmischen, oder was wahrscheinlicher ist, sich druntermischen und durch Randale die Polizei auf uns hetzen... Eigentlich hatte ich mich auf die EM mal gefreut. Mittlerweile bin ich kurz davor, diesen Säcken (diese Quertreiber) zu wünschen, daß die Veranstaltung sowas von in die Hose geht. :wall:

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 Betreff des Beitrags: Re: Diesmal nichts zum Lachen...
Ungelesener BeitragVerfasst: So 18. Dez 2011, 22:02 
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Die Mahnwache gestern in Frankfurt konnte glücklicherweise statt finden. Und mit Erfolg: Mindestens 500 Leute dürften da gewesen sein, und das bei absolutem Sch... wetter. Als es dunkel wurde, haben wir mit unseren Kerzen, vorwiegend rote Grabkerzen, die Seiten des Eisernen Steges über den Main weg gestanden. Wir haben tatsächlich beide Seite von Ufer zu Ufer füllen können, für eine Schweigeminute für die ermordeten Tiere. Leider hat es in anderen Städten wohl nicht so einen Anklang gefunden, da waren die Mahnwachen eher mäßig besucht. Umso stolzer kann ich endlich mal auf meine Heimatstadt sein.

Viele Leute sind mit angenervtem Gesicht vorbei geschoben, aber viele haben auch nachgefragt, Petitionen unterschrieben, gespendet... Alleine für diese Leute, denen nun die Augen geöffnet worden sind, war es alle Mühe wert. Es war ein tolles Gefühl, ein friedlicher, gemeinsamer Protest mit Hunderten von anderen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Diesmal nichts zum Lachen...
Ungelesener BeitragVerfasst: Mo 19. Dez 2011, 10:59 
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Das ist schön zu hören, Ulrike! Wüßte nicht, daß hier bei uns etwas in der Art stattgefunden hat.
Und daß sich gerade bei so schlechtem Wetter so viele eingefunden haben, ist wirklich toll.
Nicht toll ist, daß man überhaupt erst soetwas machen muß - und daß es abgenervte Leute gibt, die kein Verständnis dafür haben, vermutlich wieder vorschoben, daß es ja so viele Menschen auf der Welt gibt, die Hilfe brauchen, meist aber selbst überhaupt nicht helfen.

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