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Ungelesener BeitragVerfasst: Do 7. Jan 2010, 13:21 
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Eine interessante aber auch nicht überraschende Kritik zu DSDS.
Mir tun nur die Kritiker leid, die es sich ansehen müssen, um überhaupt Kritiken zu schreiben.
Aber was tut man nicht alles für einen Job und das Wohlergehen der Menschen? Dafür nimmt man sogar Folter in Kauf :devil: :

Deutschland sucht den Superdeppen

Traurig, was aus den Zuschauern (und Teilnehmern + Sendern) geworden ist. In diesem Sinne erhält der Titel "Godbye Deutschland" eine ganz andere Bedeutung.

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Verfasst: Do 7. Jan 2010, 13:21 


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Ungelesener BeitragVerfasst: Fr 8. Jan 2010, 06:52 
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Mal ehrlich, die Teilnehmer tragen doch nur selbst die Schuld an ihrer eigenen Misere. Wer so doof ist, sich da unbedingt blamieren zu wollen... für 5 Minuten (arg zweifelhaften) Ruhmes für einen TV-Auftritt der hat es imho auch überhaupt nicht besser verdient!!! Es zeigt sich nur mal wieder (ich weiß, ich wiederhole mich) die absolute Volksverblödung!

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Ungelesener BeitragVerfasst: Fr 8. Jan 2010, 11:38 
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Viele können einem da nur leid tun. Ich glaube, dass manche gar nicht wissen wie sie rüberkommen und dann niht verstehen, was sie zu hören kriegen.
Wer weiss, ob nicht hier und da mal jemandem extra gesagt wird, dass er sich wie ein Vollidiot aufführen soll.........

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Ungelesener BeitragVerfasst: Fr 8. Jan 2010, 13:34 
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Tja, bei den "Deppen" gibt es sicherlich mindestens zwei Arten. Die erste ist sich vollkommen bewust, das es mit dem Gesangstalent nicht besonders weit her ist. Die machen sich in voller Absicht zum "Deppen", wegen der schon genannten 5 Minuten Ruhm. Naja, wer es braucht. Die zweiten sind die, die auch nicht Singen können, das aber nicht wahr haben wollen. Leider hat denen vorher keiner klar gemacht (ich habe zu Hause schon lange "Gesangsverbot :rofl2:), bevor sie sich vor einem Millionen-Publikum gesangstechnisch entblössen. Ich frage mich, ob die ihren Gesang zu Hause mal irgendwie aufgenommen und sich selbst angehört haben.

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Ungelesener BeitragVerfasst: Fr 8. Jan 2010, 13:37 
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Meiner Ansicht nach ist das Ganze einfach nur asozial und unverschämt.
Es mag einige geben, von denen man sagen könnte, sie seien selbst Schuld. Allerdings bin ich auch überzeugt, daß viele sich selbst völlig falsch einschätzen, keinen Schimmer haben, wie sie wirken oder sogar auch leichte psychische Störungen haben.
Diesen dann derartige Dinge vor den Kopf zu knallen, ist armselig.
Man stelle sich vor, jemand kommt zu einem Bewerbungsgespräch in eine Firma. Der Bewerber stellt sich ulkig bis "dämlich" an oder wirkt allgemein mehr als seltsam.
Sagt der Personalchef oder Chef dann: "Mann, bist Du scheiße. Ich hätte lieber 'ne Geschlechtskrankheit, als Deinen Anblick" oder dergleichen?
Warum also muß es beim Casting so sein und weshalb ist der Sender so darauf erpicht, die Bewerber zusätzlich noch lächerlich zu machen, indem sie ihnen vorschlagen, sich zu Hause noch zu Vollidioten zu machen?

Weil die Quote zählt. Und die kriegt man vor allen Dingen, wenn andere fertiggemacht und beleidigt werden, wenn man über sie lachen und hämische Bemerkungen loslassen kann.
Offensichtlich ist das im TV "normal", weshalb wir uns nicht wundern müssen, daß Menschen abstumpfen und auch Jugendliche und Kids immer dreister und unverschämter werden.
Besonders niederträchtig finde ich es, wenn recht junge Bewerber so niedergebügelt werden.
Man ist im Leben an vielem Schuld, aber nicht an der Unverschämtheit und der Primitivität anderer, auf die man niemals Einfluss hatte.

EDIT: Hatte Deinen Post noch nicht gesehen, als ich geschrieben habe, Crosis.

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Ungelesener BeitragVerfasst: Fr 8. Jan 2010, 14:27 
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Bei den "Bewerbern" sind ganz bestimmt nicht wenige dabei, die natürlich genau Wissen, dass sie die bekannten Sprüche von Hernn B. reingedrückt kriegen, das ist genau was sie wollen. Der Video oder was-auch-immer-Rekorder läuft zu Hause garantiert bei jeder Folge und noch mindestens bei zwei Freunden, damit auch bestimmt nichts schief geht. Kann man dann später doch prima allen Bekannten vorführen.

Das Format ist allen bekannt die dort hingehen. Jeder weiss, was ihn dort erwartet. Das verbale Niedermachen ist da ein ganz wesentlicher Bestandteil, um die Quoten zu erreichen. Von daher passt der Vergleich mit einer normalen Bewerbung auch nicht, finde ich. Sorry, aber ich habe mit niemandem Mitleid, der dort auftritt, auch nicht wenn's nach Verbalatacken Tränen gibt.

Über das Niveau der Sprüche sind wir sicher einer Meinung, das ist unterirdisch.

Die Shows sind auf kurzfristige Quoten und das Verkaufen von Werbeblöcken gebaut. Das Verkaufen von Werbeblöcken ist das Kerngeschäft jedes Privatsenders, nicht das Ausstrahlen von Casting-Shows, Filmen, Dokumentationen, Nachrichten oder unseren geliebten Serien. Wenn sich danach noch ein paar CDs verkaufen lassen ist das ein nettes Zusatzgeschäft, aber ich bin mir sicher, das ist nur wenig im Vergleich zur Kohle, die mit der Werbung gemacht wurde.

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Ungelesener BeitragVerfasst: Fr 8. Jan 2010, 14:42 
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Sicher gibt es diejenigen, die wissen, was auf sie zukommt und es aus unerfindlichen Gründen toll finden, sich von Bohlen und Co zusammenfalten zu lassen.
Aber was ist mit denen, die eben nicht damit rechnen, sich nicht einigermaßen objektiv einschätzen können oder mental nicht ausgeglichen sind?
Die Jury ist keine Robotergrupe, die den eisernen Auftrag hat, jeden Bewerber möglichst krass zu beleidigen, der aus dem Rahmen fällt, sondern es sind Menschen, die auch bestimmte Situationen und ihr Gegenüber außerhalb des Talents (oder besser nicht-Talents) einschätzen können müßten.
Wenn sie merken, daß da jemand steht, der eventuell wirklich die Naivität gepachtet hat ODER eben nicht ganz richtig tickt, dann muß anders reagiert werden.

Doch, ich sehe das im gleichen Kontext, wie ein Bewerbungsgespräch, nur eben öffentlich.
Die Bewerber möchten Karriere machen und stellen sich dafür vor.
Die Tatsache, daß sie wissen sollten, was auf sie zukommen kann, ist lediglich darin legalisiert, daß es sich um eine Show handelt, bei der die Öffentlichkeit zusieht.
Diese Art von Bewerbung interessanter zu machen, als ein verstaubtes Büro-Gespräch, ist schon in Ordnung und auch klar.
Aber nicht auf derart gemeine und primitive Weise.
Diese bekloppten Reality-Jobbewerbungs-Shows haben auch nicht derartige Pöbeleien losgelassen.

Wer sich gerne ein paar auf die Löffel (verbal) abholt, okay, der wird vermutlich damit fertigwerden.
Wenn aber für den ein oder anderen eine Welt zusammenbricht - oder sie dahingehen, weil sie (der Himmel weiß, wieso) z.B. Fan von Dieter Bohlen sind, dann ist es nur schäbig.

Und, wie schon erwähnt, sollte nicht vergessen werden, daß TV-Sendungen nach wie vor Vorbildcharakter haben.
Was die Jugend hier lernt, wendet sie zum Großteil auch an oder empfindet diese Dinge als normal und gesellschaftskonform.

Ich sehe noch immer nicht, weshalb beleidigt werden muß und weshalb ohnenhin naive Personen noch zur Dämlichkeit angestachelt werden müssen, nur um der breiten Masse zu gefallen.

P.S. Die Sache mit der Werbung stimmt. Je nach Show/Serie/Film und den zu erwartenden Einschaltquoten werden meiner Info nach Werbeblöcke gesetzt, die so viele Zuschauer wie möglich erreichen sollen.
Serien oder Shows, deren Quoten niedriger sind (je nachdem, wie inzwischen Quoten überhaupt ermittelt werden), haben weniger potentielle Konsumenten.
Um die Shows also interessanter zu machen und möglichst viele Kunden zu erreichen, wird zu jenen Methoden gegriffen, die heutzutage offenbar je nach Zielgruppe sein müssen.
Die Frage ist: Sind die Sender und Macher etc Schuld am Erfolg von Shows wie DSDS? Oder die Zuschauer?
Ich würde sagen, der erste Fall trifft in erster Linie zu, danach sind es dann die Zuschauer. Irgendwann geht es Hand in Hand, aber zunächst wurden die Zuschauer heiß gemacht, was sie dann schließlich aus sonstwas für Gründen immer wieder verlangen.

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Ungelesener BeitragVerfasst: Sa 9. Jan 2010, 07:12 
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Tina, sorry, aber da verstehe ich Deine Einstellung nicht ganz. Du willst doch nicht allen Ernstes behaupten, dass viele der Teilnehmer bei DSDS damit zu entschuldigen sind, dass
Tina hat geschrieben:
viele sich selbst völlig falsch einschätzen, keinen Schimmer haben, wie sie wirken oder sogar auch leichte psychische Störungen haben.
Denn das würde doch wirklich voraussetzen, dass Deutschlands neueste Generationen tatsächlich debil sind und nichts können. Wer zum Geier hat dann einen Lebensberechtungsschein für die alle ausgestellt? Da bewerben sich pro Staffel 50000+ Menschen *mich schlapp lach* Ich muss auswandern, ich kann das nicht ertragen, dass die Menschheit verblödet und es immer noch jemanden gibt, der das zu entschuldigen weiß.

Dieses Format läuft seit Jahren und alle, die sich dort bewerben wissen, was auf sie zukommt - das geht immerhin aus den Sprüchen wie "Ich kuck das ja seit 5 Jahren etc." hervor!

Nein, ich habe da kein Mitleid!!! Mir tut nur unheimlich leid, dass augenscheinlich (fast) ganz Deutschland enthemmt und verblödet ist!

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Ungelesener BeitragVerfasst: Sa 9. Jan 2010, 09:42 
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Ich sehe das ähnlich wie Pia und Thomas.
Der größte Teil der Bewerber weiß schon, auf was er/sie sich einlässt. Denen sind 5 (für den "Normalbürger" peinliche) Minuten in Fernsehen auch Recht. Hauptsache man wird gesehen.
Und wer "Fan" von Dieter Bohlen ist, der sollte erst Recht wissen, wie die Show läuft.
Nicht in Ordnung finde ich es allerdings, dass ja anscheinend Bohlens Sprüche auch mal willkürlich den Kandidaten zugeordnet werden, nur weils dem Sender besser passt.

LG Andrea


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Ungelesener BeitragVerfasst: Sa 9. Jan 2010, 11:56 
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Moment, um Mißverständnisse vorwegzunehmen:
Die Bewerber bestehen nicht durchgehend aus psychisch Kranken, auch nicht größtenteils und manchmal ist vielleicht auch gar keiner dabei.
Das würde ja die DSDS-Bewerber verunglimpfen, ist natürlich Quatsch.

Aber:
Ja, Pia, ich setze voraus, daß unter den zig tausenden Bewerbern solche dabei sind, die schlicht nicht wissen, wie sie sind und wie sie wirken, weil sie nicht in der Lage sind, sich selbst irgendwie einzuschätzen.
Ich weiß zufällig sehr genau, daß zu DSDS-Vorstellungen auch Leute mit psychischen Problemen fahren (vielleicht nicht jedes Jahr, das kann ich nicht beurteilen), denn ich habe mit zwei von ihnen gearbeitet in meinem Job mit psychisch Kranken - und damit sind nicht Härtefälle aus Kliniken gemeint, sondern mentale Probleme, bei Depressionen angefangen bis zum Borderline-Patienten.
Es ist klar, daß nicht von allen Bewerbern ein psychologisches Profil erstellt werden kann, oder daß die gesamte Bewerbungsriege aus psychisch Kranken besteht, das sagte ich nicht und das ist auch nicht so. Weder sind alle debil noch sonstwie geartet, Pia.
Aber es sollte klar sein, daß gewisse Verhaltensauffälligkeiten eventuell doch mal ein bißchen weniger Härte nach sich ziehen sollten - oder kapieren das jetzt die Leute nicht mehr, muß man erst Profi sein oder Erfahrungen mit Verhaltensauffälligkeiten haben, um zu begreifen, daß da manchmal etwas schiefläuft?

Auch die Bewerber, die sich einfach nur überschätzt haben - oder vielleicht von Freunden und Eltern "überredet" wurden? - müssen nicht in den Boden gestampft werden.
Seit wann hat ein Mensch keinen Respekt mehr verdient, der einfach nur nicht singen kann und das auch zeigt?
Es kommt doch auch auf den Einzelfall an, ist doch nicht jeder ein Showgeiler, der sich extra zum Affen macht und das auch vorher weiß, wie dieser eine HansFranz (Namen vergessen), der wohl ein paar Jahre immer wieder hingefahren ist.
Mir ist die "selbst Schuld"-Haltung nicht ganz klar.
Pia, genau davon, nämlich, daß die Menschheit "verblödet", wie Du geschrieben hast, rede ich doch. Warum denn wohl in Sachen Medien?
Ist es nicht inzwischen für einen Großteil der Zuschauer normal, daß andere flachgebügelt werden? Daher kommt doch dann auch die Einstellungen, daß ja alle selbst schuld sind.


scad, der größte Teil mag wissen, worauf er sich einläßt, stimmt. Aber eben nicht alle.
Darum geht es unter anderem ja.
Darum und um die Vorbildfunktion, die ich bereits erwähnte.
Auch, wenn euch die Kandidaten (oder einige von ihnen) nicht leid tun (was ich wiederum nicht nachvollziehen kann), so ist es trotzdem arm, eine Pöbleshow zu produzieren, in der sich ganz bewußt die Leute lächerlich machen sollen.

Stellt euch einen Jugendlichen vor (ist das eigentlich erst ab 18?...nee, oder), der hofft, auf diese Weise irgendwie Karriere machen zu können oder aus einem Irrglauben heraus denkt, er könne auch nur eine Runde weiterkommen, ob er nun gut oder schlecht ist, völlig egal.
Diesen Fehler, den er einmal macht, vor allem in einem bestimmten Alter, wird er vermutlich nie wieder vergessen, evenutell lange darunter leiden, wenn er vor millionen Zuschauern gedemütigt und anschließend noch in der Schule oder im Freundeskreis lächerlich gemacht wird.
Und hier liegt eben die Verantwortung bei den Machern.
Der Kern des Ganzen ist, daß ich nicht gutheißen kann, daß diese Show eben darauf angelegt ist - nämlich talentfreie Menschen zu sammeln um diese dann der Lächerlichkeit preiszugeben.

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Ungelesener BeitragVerfasst: Sa 9. Jan 2010, 17:48 
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Ich glaube, man sollte darum jetzt auch nicht so ein Riesenfass aufmachen. Das Ganze ist nun mal zur Unterhaltung gedacht, auf welchem Level, lasse ich jetzt mal dahingestellt. Die ''Kunst der Beleidigung'', wie ich es mal nennen möchte, hat mittlerweile eine relativ lange Kultur, die wohl auch aus den USA rüberkam. Angefangen mit der Siebziger-Jahre-Talkshow, in der Groucho Marx als Host ziemlich austeilte bis zu z.B. Howard Stern, bei dem die Hörer eigentlich nur anriefen, um möglichst originell beleidigt zu werden. Ich bezweifle, daß Bohlen sich dann das Recht darauf nehmen läßt.

Es finden ja auch Vorcastings statt, die meisten kommen ja gar nicht bis zu Bohlen und Co. durch. Und pro Staffel so ein- bis zweimal geschickt eingestreut, ist der Dietah ja dann auch ganz einfühlsam, um Leuten klar zu machen, daß sie es nicht schaffen werden.

Damit das klar ist: Ich finde das auf keinen Fall gut. Aber ich denke auch, daß es kaum die Aufgabe einer Fernsehproduktion sein kann, das aufzufangen, was Familie, Freunde, Umfeld etc. vorher bei Leuten verbockt hat. Und wer mit Depressionen oder ähnlichen Erkrankungen sich so einem Streß aussetzt, sollte ganz schnell den behandelnden Arzt wechseln. (Und bevor irgendwer schreit, ich wisse ja nicht, wie es ist, Depressionen zu haben, danke, ich bin in Behandlung mit ebendiesen)

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Ungelesener BeitragVerfasst: Sa 9. Jan 2010, 18:38 
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DSDS ist ein Format, das auf zwei Säulen aufbaut: der Schadenfreude der Zielgruppe und der Dummheit - oder Naivität - der talentfreien Kandidaten. Ich hab das erste Casting gesehen und muß sagen, daß ich mit mindestens zwei der "Bewerber" schon vor Bohlens Derbheiten soviel Mitleid hatte, daß ich wegschauen mußte und mich wirklich gefragt habe, warum man jemand, dem das Leben erkennbar bisher nun nicht gerade Rosen auf den Weg gestreut hat, noch ein "Du singst Scheiße und siehst Scheiße aus" (oder anderen austauschbaren Beleidigungsquark aus Bohlens kleinem Kesselchen der Beleidigung) reinwürgen muß. Es ist eine Tatsache, daß es Menschen gibt, die es einfach selber nicht hören, wie furchtbar schräg sie singen - und denen nicht wirklich bewußt ist, daß das, was sie da rauswürgen noch nicht mal entfernt an Englisch erinnert. Es gibt Menschen, deren Eigenbild sich dramatisch vom Eindruck der Umwelt unterscheidet und die von cleveren Regisseuren - ich kenn auch jemand, der schon mal beim Casting war - gekonnt ins richtige - oder in dem Fall falsche - Licht gerückt werden.

Doch, auch wenn der gängige Tenor ist, daß jeder, der da hingeht, selber Schuld ist und es hätte besser wissen müssen: ich erlaube mir Mitleid mit denen, die sich in einer Welt, in der zunehmend der Schein regiert, ihre fünf Minuten in der Sonne erträumen und zum Schluß doch im Regen stehen.

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Ungelesener BeitragVerfasst: Sa 9. Jan 2010, 20:40 
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Zitat:
Doch, auch wenn der gängige Tenor ist, daß jeder, der da hingeht, selber Schuld ist und es hätte besser wissen müssen: ich erlaube mir Mitleid mit denenn, die sich in einer Welt, in der zunehmend der Schein regiert, ihre fünf Minuten in der Sonne erträumen und zum Schluß doch im Regen stehen.


Da hast Du natürlich Recht - ich finde es viel schlimmer, wenn Kinder in solchen Castingshows von ihren Eltern vorgeführt werden. Bei DSDS gilt das Mindestalter von 16 Jahren, und das sollte vielleicht auch mal überdacht werden...


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Ungelesener BeitragVerfasst: Mo 11. Jan 2010, 13:39 
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Ich stimme mit Gina überein.
Hast Recht, Andrea, gerade die Jugendlichen haben besonders zu knacken - außerdem hast Du meine Frage nach dem Alter beantwortet, danke :) Hatte auch nochmal nachgesehen und 16 als Mindestalter gefunden.


StrangeFruit hat geschrieben:
Damit das klar ist: Ich finde das auf keinen Fall gut. Aber ich denke auch, daß es kaum die Aufgabe einer Fernsehproduktion sein kann, das aufzufangen, was Familie, Freunde, Umfeld etc. vorher bei Leuten verbockt hat. Und wer mit Depressionen oder ähnlichen (...)


Nicht auffangen, aber es eben auch nicht schlimmer machen.
Man stelle sich eine Sendung vor, in der die Kandidaten/Bewerber/Teilnehmer nicht verbal sondern physisch eins auf die Ohren kriegen. Das wäre undenkbar und niemand würde dann sagen, daß ja jeder vorher weiß, was auf ihn zukommen kann.
Wenn ich im Job einen Fehler mache, kann es auch sein, daß ich gefeuert werde - muß aber noch lange nicht richtig sein. Deshalb sind die Arbeitsgerichte ja auch so überfüllt.
Man kann auch vom Auto überfahren werden, wenn man auf die Straße geht, in Ordnung ist es aber nicht.
Oder Hooligans können einen zusammenschlagen, wenn man sich ihnen nähert, das heißt noch lange nicht, daß sie es dürfen oder daß es toleriert wird.

Jeder, der einen "schwächeren" Menschen vor sich stehen hat, der sich einer Art Striptease in Sachen Kompetenz oder Inkompetenz hingibt, steht in der Verantwortung, diese Schwäche nicht dazu zu nutzen, denjenigen noch zusätzlich zu verletzen. In welcher Form auch immer.
Wer am Boden liegt, darf nicht noch getreten werden.


Um nocheinmal auf Ginas Einwand zurückzukommen, ein Beisiel von mir selbst:
Vor einigen Jahren hatte ich mal für eine Kinderserie (Zeichentrick) für RTL synchronisiert. Nichts Besonderes, aber es war ganz witzig.
Die Anweisungen beim Synchronisieren waren eindeutig und ich spreche keinen Dialekt.
Jedoch: In einer einzigen Szene, in der mich eine Frankfurter Bekannte von demjenigen gesehen bzw gehört hat, mit dem ich zusammen synchronisierte, fiel ihr Folgendes auf:
"Die Tina kommt aber irgendwo aus NRW, oder?"
Der Grund war, daß ich in dieser Szene nicht das Wort "kriegt" gesprochen habe, sondern, wie es bei uns so üblich ist, "kricht".
Wie gesagt, ich spreche keinen Ruhrpott, ich hasse diesen Dialekt sowieso...
Aber hier und da passiert soetwas - und das, obwohl ich absolut sicher war, an keiner Stelle zu keinem Zeitpunkt irgendwie etwas anderes als Hochdeutsch gesprochen zu haben.
Es wäre mir nie aufgefallen, wenn ich mir diese Szene nicht nocheinmal angehört hätte.

Ist ein vergleichsweise geringfügiges "Vergehen" im Gegensatz zu den Dingen, die sich bei DSDS auftun. Aber es kommt eben durchaus vor, daß man selbst nicht genau das hört, was andere wahrnehmen.
Singt mal vor euch hin, mit einem Song, den ihr stimmlich gut halten könnt. Wenn ihr der Ansicht seid, den ganz gut singen zu können, dann nehmt ihn mitsamt eurer Stimme auf.
Ich wette, es kommen einige schräge Töne an Stellen raus, die ihr vorher nicht gehört habt.
Hierbei muß ich allerdings sagen, daß eben das jedem Kandidaten/Bewerber bei DSDS angeraten wäre... Würde vielleicht mal einiges verhindern.

P.S. Ulrike, was Du hinsichtlich der Kandidaten geschrieben hast, die gar nicht erst zur Jury durchkommen, zeigt deutlich, daß die Kandidaten, die durchkommen und sich lächerlich machen bzw. lächerlich gemacht werden, nicht ohne Grund vor der Jury stehen.
Wenn es ein Auswahlverfahren im Vorfeld schon gibt (also VOR der ersten öffentlichen Runde), dann sicher nicht, um zu vermeiden, daß die ganz Untalentierten dort vorstellig werden.

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Ungelesener BeitragVerfasst: Mo 11. Jan 2010, 22:36 
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Brit-Junkie
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Registriert: Fr 27. Mär 2009, 19:45
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Wie bereits gesagt - das ist ja nicht erst von Bohlen und Co. erfunden worden. Nicht mal dieses Format. Von soher werden die sich das ''Recht'' kaum nehmen lassen. Solange Leute zuschauen, werden die wohl eher nicht damit aufhören. Und lautstarke Proteste bringen nur zusätzliche Publicity.

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Ungelesener BeitragVerfasst: Di 12. Jan 2010, 11:58 
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Beiträge: 401
Ich bin auch der Meinung - wer da hin fährt, sollte nicht überrascht sein; selbst diejenigen nicht, die null Talent haben und das Gegenteil glauben.

Ich habe mir die Vorentscheide gerne angeschaut, eben wegen dieser Deppen, zeigt sich doch, aus welchem Geistes Holz die Nation gestrickt scheint.

UND - auch schaue mir das gerne auch unter dem Aspekt an: wenn ich in der Jury sitzen würde ... dann wären Bohlens Sprüche manchmal Pippifax im Gegensatz zu dem, was ich so manchem vor den Latz knallen würde. Denn was die sich manchmal - bei der Masse - anhören müssen, geht auch über Körperverletzung hinaus; in den USA würde ich manchen gerichtlich wegen Verschwendung meiner Lebenszeit am Popo packen wollen ...
Und mit den absolut weltfremden, merkbefreiten und lernresistenten habe ich auch überhaupt kein Mitleid - wenn einer schielt, in C&A-Möchtegern-Alpenklamotten und mit Hardcore-Blockflöte glaubt, die neue singende Sex-Hexe der Generation zu werden (und das im Doppelpack), der hört auch Schatten und sieht Geräusche ...

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Fürchte Deinen Nächsten
Wo der Glaube anfängt, endet die Vernunft
Religion ist das Schlimmste, was der Menschheit je widerfahren konnte
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