So 8. Mär 2009, 13:19
In irgendeiner Zukunft einer düsteren und skurrilen, fast seelenlosen Welt findet ein Massensterben aufgrund epidemischen Organversagens statt.
Es dauert nicht lange, bis aus dieser Situation Kapital geschlagen wird:
Die Firma Genetico verkauft die so dringend benötigten Organe, jedoch müssen diese auch irgendwo herkommen.
Aus diesem Grund verfolgt Genetico eine einfache und effektive Geschäftsidee, die Kunden verpflichtet, ihre Raten für Organe pünktlich zu zahlen, andernfalls werden sie selbst zu Organspendern.
Bei Verzug oder Zahlungsunfähigkeit werden die Repo-Men losgeschickt, um die Organe einzusammeln.
Einer von ihnen ist Nathan
(Anthony Head), der nach dem Tod seiner Frau, an dem er Mitschuld trägt und über den er nicht hinwegkommt, für Genetico arbeitet und sich zeitgleich um seine Tochter Shilo
(Alexa Vega) kümmert, die seit ihrer Geburt an einer unheilbaren Blutkrankheit leidet.
Shilo weiß nichts von dem Doppelleben ihres Vaters, der sie im Haus gefangenhält, um sie nicht ebenfalls zu verlieren.
Nathan birgt ein noch dunkleres Geheimnis seine Tochter betreffend, was ihn zum Spielball des Bosses von Genetico, Rotti Largo
(Paul Sorvino) macht, der schon bald einen unmöglichen Auftrag an Nathan vergibt...
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Wer auf Musicals, düstere Endzeit, skurrile Science Fiction und Splatter steht, wird diesen Film lieben.
Wer sich nicht für diese verschiedenen Genres interessiert, wird vermutlich eher abgechreckt bis angewidert sein.
Repo! The Genetic Opera ist ein Rock-Musical, das alle Register der Brutalität zieht, nicht selten gibt es Ekel-Szenen (nicht zuviel vor dem Film essen
) und die Hardrock-Musik unterstreicht die Greusligkeiten noch zusätzlich.
Es ist ständig dämmerich bis dunkel, es gibt viel Lack und Leder, scharfe Instrumente, Blut, herausgerissene und herausgeschnittene Organe aus noch lebenden Personen, irre Protagonisten und das ständige Gefühl, in einem Albtraum festzusitzen.
Kein Wunder, immerhin stammt dieser Film von "Saw"-Regisseur Darren Lynn Bousman.
Die Besetzung ist erstklassig:
Alexa Vega, Anthony Head, Paul Sorvino, Bill Moseley, Sarah Brightman und sogar
Paris Hilton (wer hätte das gedacht?) sind allesamt ein Genuß, wenngleich fast am laufenden Band gesungen wird und die Musik nicht jedermanns Geschmack treffen dürfte - meinen zum Beispiel nicht.
Anthony Head singt aber dennoch nicht nur hervorragend sondern spielt den Repo-Man
Nathan mit den zwei Gesichtern so ausgefeilt, daß man von Beginn an neugierig auf diesen Charakter wird.
Als Repo-Man ein wahres Tier, das gnadenlos seine Opfer lebendig ausweidet, sich nichteinmal an deren grausamen Schreien stört, als Vater liebevoll und fürsorglich, gebrochen und depressiv.
Beide Seiten nimmt man ihm fraglos ab, manches Mal von einer Sekunde zur nächsten.
Paul Sorvino spielt den Bösewicht
Rotti Largo elegant, kann durchaus mit klassischen Gesangseinlagen aufwarten und Alexa Vega, als 17 jährige Tochter Nathans bringt jugendlichen Schwung und ist die Vernunftskonstante des Films.
Ein erschreckendes, trauriges aber nicht überraschendes Ende macht noch einmal deutlich, worum es im gesamten Film eigentlich ging, klärt zudem die Motivationen einiger Charaktere letztendlich auf.
Schon jetzt hat der Film Kult-Status erreicht, doch ich möchte nicht zuviel verraten.
Nur das noch:
Ansehen auf eigene Gefahr
Mir reicht das eine Mal. Allein Anthony wäre ein Grund, mir diesen Film noch einmal (vielleicht mit Gina) anzutun...
Hier der offizielle Trailer (Song "Legal Assasin" von Anthony gesungen):
http://www.youtube.com/watch?v=xETgGym8cnE