Oder anders formuliert - Ulrike war auf der Insel. Diesmal richtig viel Kultur mitgenommen. Im Britischen Museum war ich endlich mal, und in der National Gallery. Im Britischen Museum würde ich übrigens auf der Stelle einziehen! Genial. Wer noch nicht da war - nehmt die ägyptische Abteilung zum Schluß vor. Wer da durch gegangen ist und Zeitangaben wie "3000 Years BC" gelesen hat, den können Aufschriften wie "50 AD" nicht mehr wirklich beeindrucken. *ggg*
Ansonsten hat es mich tatsächlich in ein Musical verschlagen. Natürlich konnte es nur eines von Elton seinen werden. Und da ich eine 25-Pfund-Karte für den Löwenkönig erwischt habe, kann ich auch endlich mitreden. Zumindest solange es aus der Perspektive von der drittletzten Reihe im 2. Rang sichtbar war.
Soviel muß ich allerdings sagen - ein Musicalfan wird aus mir nicht mehr, und mir waren die Arrangements der Songs auf Dauer ein wenig zu afrikanisch. Circle Of Life ist tatsächlich ohne Buschtrommeln besser, wer hätte das erwartet?
Ansonsten war die Inszenierung schon nicht übel. Das nächste Mal gibt es dann Billy Eliott, so bin ich dann auch ein braver Elton-Fan.
Und freitags gab es dann das eigentliche Highlight. 40 Zugminuten von London entfernt, in High Wycombe gab es ein Konzert von "Ultimate Elton" aka Paul Bacon, den ich aus Facebook kenne. Erst war ich etwas entsetzt. So eine Art Bürgerhaus, nicht nur bestuhlt, sondern sogar betischt, sehr sehr viele Senioren da... Aber es besserte sich. Die Vorband, Sintax oder Syntax, kann ich empfehlen (sollte es versehentlich Alben von ihnen geben). Achtziger-Jahre-Rock a la Marillion oder Saga. Paul, der teilweise Kostüme trägt, die wirklich Elton gehört haben
, war wirklich prima. Klar gab's nur Greatest Hits, aber er hat Elton's Mimik wirklich raus, so daß das richtige Feeling rüberkommt. Ab "Are You Ready For Love" (Oh Gott, wie ich dieses Lied liiiiiiieeeeeeeebe!!!
) tanzten ein paar Leute mehr, und ab Candle In the Wind fanden sich die älteren Ehepaare vor der Bühne ein. Sie hatten alle diesen "Schatz, er spielt unser Lied"-Blick, und das war schon irgendwie richtig rührend. Am Ende tanzten vor der Bühne mehr Leute als bei Elton selber in Linz das taten. Nach dem Konzert habe ich mich dann noch mit Paul unterhalten (dessen Ähnlichkeit mit Elton sich ohne Kostüm leider auf "klein und massiver Haarausfall" beschränkt), mit einigen aus der Band und dem Fotografen, der mich am Ende sogar noch nach London zurückgefahren hat. Ein toller Abend, an dem ich einen Haufen netter Leute kennen gelernt habe - was will man mehr?
So, demnächst gibt es auch noch ein paar Fotos.