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Ungelesener BeitragVerfasst: Fr 21. Jan 2011, 15:01 
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Schon im Vorfeld muß ich mich entschuldigen, denn ich habe mit meinem Prinzip gebrochen.
Ja, es ist geschehen: Ich habe mir "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" angesehen. Und zwar schon 3 1/2 Folgen.
Warum? Weil ich neugierig war und bei all meiner Kritik zur sogenannten Reality-TV-Sparte einmal etwas mehr sehen wollte als nur einige Minuten im Vorbeizappen um zu beurteilen, inwieweit ich meine Kritik aufrechterhalten kann.

Da ich nicht weiß, wer sich hier von euch die Dschungelcamp-Dramen ansieht, weiß ich auch nicht, ob es euch etwas gibt, wenn hier darüber geschrieben wird.
Aber irgendwie drängt es mich gar sehr, mich hier darüber auszulassen. Ob es das überhaupt wert ist? Keine Ahnung, wohl eher nicht.
Naja, irgendwas ist ja immer....
Falls das hier jemand anschaut, ich mache euch keinen Vorwurf - wie auch, hab's ja selbst geguckt. :wall:

Bei der Folge des 4. Tages bin ich hängengeblieben, weil es gerade darum ging, einer jungen blonden Frau die Leviten zu lesen, und zwar von dem Hippie Rainer Langahns, der mir bis dato ebenso unbekannt war wie das junge Mädchen. Als Langhans dann sprach und die Worte "die anderen" und "asozial" formulierte, wollte ich wissen, worum es geht.
Das Gespräch und anschließende Berichte im Internet (um Gottes Willen, ich habe auch noch danach gegoogelt!) gaben mir entsprechende Aufklärung:
Es ging um das junge Model Sarah Knappik, die offenbar den anderen Dschungelcampbewohnern auf die Nerven geht (oder gehen soll?), was Rainer Langhans dazu veranlaßte, der 24 Jährigen vorzuwerfen, sie sei asozial.
Mein persönliches Verständnis des Begriffs "Asozial" ist offenbar ein anderes, und ich wunderte mich, daß ein 70 Jähriger Hippie, der pädagogisch erfahren sein sollte, einer 24 Jährigen in einer "ruhigen Minute" vor einem MILLIONENPUBLIKUM unterstellt, sie sei asozial und keineswegs "stark", weil sie eine Dschungelprüfung vergeigt hatte, sich weigerte, zu spülen und ihre eigene Prüfung "schwieriger" genannt hatte als die nachfolgende Prüfung, bei der Jay Khan sich die Lunge aus dem Leib gereiert hat.
Doch damit nicht genug: In den weiteren Zusammenschnitten der Folgen stellte sich heraus, daß kaum eine Gelegenheit ausgelassen wurde, über Sarah Knappik abzulästern, was das Zeug hielt.
Besonders ausgefeilt empfand ich den Versuch Rainer Langhans', in der Gruppe, aber in Abwesenheit Sarahs, über die Gefühle jedes einzelnen zu sprechen. Im Prinzip nicht schlecht - allerdings war das den anderen irgendwie zu "psycho" und Schweigen schloß sich an... bis schließlich - und wer hätte nicht damit gerechnet? - das Thema auf Sarah Knappik kam. Wenn man schon nicht über sich selbst sprechen und keinen Seelenstriptease machen möchte, dann eben über jemand anderen, der gar nicht anwesend ist.
Ob der Gruppendiskutierer und Spiritualist Rainer Langhans das hatte kommen sehen?
Ich denke schon ;)
Und nachdem andere schön ablästerten, stieg er schließlich mit ein.
Nicht allein ohne Sarahs Anwesenheit und mit neun anderen Menschen, nein, auch vor den Zuschauern an den Fernsehern. Das vermeintlich intime Gespräch ist in Wirklichkeit eine öffentliche Ablästerei, eine Schau, bei jeder mithören kann und bei der jeder sich ein Bild von einem Menschen kreiert, den man nichteinmal kennt.
So wie ich von Rainer Langhans und einigen anderen dort. Das bleibt nicht aus.

Ja, Sarah Knappik hat eine besondere Art, sich darzustellen und auszudrücken. Sie mag nicht jedem gefallen und sie kann durchaus nerven. Doch ich frage mich, weshalb die älteren Personen dort, die sich in der Gruppe sicher wähnen, nicht entweder darüber stehen oder aber mal sensibel mit einer 24 Jährigen umgehen, die offensichtlich zur Zeit mehr als unsicher ist.
Waren alle Teilnehmer dort in diesem Alter weise und immer mittendrin statt außen vor?
Und was ist weise daran, jemanden mit Argusaugen zu beobachten und nur auf Fehltritte zu warten, um dann wieder empört über diese Person herziehen zu können?
Sollte man nicht gerade von den älteren Semestern Mathieu Carrière, Eva Jacob und Rainer Langhans erwarten können, daß sie mit den Spinnereien eines jungen Menschen etwas erwachsener umgehen?

Klar, das läßt sich leicht sagen, solange man nicht selbst dabei ist. Und die Dschungelcamper befinden sich außerdem in einer Ausnahmesituation.
Das führt gleich zum nächsten Punkt: Die Zuschauer lassen sich anstecken und sorgen mit ihren Anrufen dafür, daß Sarah gleich zum 6. Mal in Folge in eine Dschungelprüfung hineingewählt wurde, und der Druck, durch die eingesammelten Sterne etwas zu essen zu bekommen, sorgt für Zwang, Frust, Versagensangst und Antipathien.
Dieser ganze Firlefanz ist im Grunde eine Sozialstudie über Menschen, die sich unter Manipulation gegenseitig angehen. Wie Ratten in einem Labor. Ein simulierter, nachgestellter Überlebenskampf mit Nahrung zw. Nahrungsentzug als Druckmittel.
Gewürzt wird das Ganze durch fiese Kommentare der beiden Moderatoren, die sich ebenfalls über die forcierten Außenseiter lustigmachen, selbst aber nicht in den Prüfungen stehen und vermutlich auch nicht so ohne Weiteres alles meistern würden. Es bliebe abzuwarten, doch dazu wird es nicht kommen.
Und eben durch diese Lästereien und Kommentare wird der Zuschauer erst Recht dazu gebracht, für bestimmte Personen anzurufen, was wiederum den Unmut der Gruppe schürt, wenn besagte Person die Prüfung vergeigt. Dann kommt mehr Frust und mehr Ablehnung und damit zwangsläufig mehr Versagen.
Diese Lust, einer jungen Frau, ob man sie nun leiden kann oder nicht, das Leben schwer zu machen, ist in meinen Augen fast pervers.
Vielleicht wird es die ein oder andere Anordnung von oben gegeben haben, welche Rolle wer zu spielen hat.
Ob es so ist oder nicht, kann ich jedenfalls nicht mit Sicherheit sagen.
Aber ich frage mich, was schlimmer ist: Voraussetzungen für Konflikte zu schaffen und sie sich als Selbstläufer anzusehen oder Anweisungen für Konflikte und Mobbing zu geben?
Beides ist schlimm, beides ist Manipulation. Und wiedereinmal ein erbärmliches Vorbild für die Gesellschaft, allen voran für Jugendliche, die sich ganz bestimmt nicht alle dieser vorgemachten Gruppenkeile mit Mitwirkungsmöglichkeit durch Anrufe komplett entziehen können.

Und wer weiß: Vielleicht bin ich auch der Manipulation hier unterlegen, weil sich vielleicht in Wirklichkeit alle lachend in den Armen liegen und Kumbaya singen, weil alles nur gestellt ist?
Da wird man ja schon paranoid ;)

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Verfasst: Fr 21. Jan 2011, 15:01 


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Ungelesener BeitragVerfasst: Fr 21. Jan 2011, 15:29 
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Beiträge: 1465
Hmmm, derartige Formate schaue ich nicht. Das ist mir einfach zu doof.
Ich verstehe, warum Du reingezappt hast Tina, Neugierde und Fassungslosigkeit lassen einen dann wohl verweilen.
Dergleichen Mist würde ich nicht mal schauen, wenn man mir Geld dafür böte (man beachte den Konjunktiv, mit dessen Begriff das Zielpublikum wohl nichts wird anfangen können)...ich habe da meine Prinzipien und sämtliche Formate dieser Art, egal von welchem Sender, tangieren mich nicht im aller Geringsten. Zeugen allerdings vom Dummgeist des Publikums, welches sich das Theater anschaut. Und schon sage ich es wieder "die Deutschen verblöden!" und diese Sendungen sind ein Indiz dafür!

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Ungelesener BeitragVerfasst: Sa 22. Jan 2011, 00:57 
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Da kann ich Dir irgendwie nicht widersprechen, Pia. Du hast ja so Recht.
Wie gesagt, ich mache keinen Vorwurf, wenn es sich jemand ansieht, hab ich ja auch gemacht (aus besagten Gründen).
Vielleicht kommt es darauf an, unter welchen Voraussetzungen jemand es schaut.
Wer dabei einfach abschalten kann und meint, daß es so seicht und blöde ist um sich zu entspannen und nicht nachdenken zu müssen, okay.
Oder wenn jemand einfach neugierig ist und wissen möchte, worum es überhaupt geht.
Ich persönlich find's jedoch fragwürdig, wenn jemand die Streitereien und das Versagen der Camper genießt, die Gemeinheiten und den Ekel.
Vor allem, wenn jemand anruft um einen der Teilnehmer dort zur Dschungelprüfung zu bringen.

Leider hat die gegenwärtige Staffel so hohe Einschaltquoten, daß ein Ende vorläufig sicherlich nicht in Sicht ist.

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