Es ist für mich ähnlich, wie bei Cons - man hat irgendwann am meisten Spaß mit den Leuten, die man dort trifft
Da wir jetzt das dritte Mal dort waren, wiederholen sich die Dinge natürlich und man hat außerdem das Gefühl, fast schon dort zu wohnen, so vertraut ist einem das Schloß und das kleine Dörfchen.
Obwohl das nicht im geringsten die Faszination mindert, eigentlich wird sie dadurch nur verstärkt.
Man hat außerdem doch längere Pausen, in denen nichts geschieht oder in denen man nichts sehen kann, und dann ist es umso besser, wenn die Leute da sind, mit denen man quatschen und Spaß haben kann.
Wie ich schon durch etwaige Berichte über genervte Darsteller und/oder Crew-Leute oder wen auch immer und merkwürdige (wenige) Fans mitbekommen hatte, bestätigten sich die Befürchtungen, daß für mehr Absperrung und geschlossene Takes gesorgt wurde.
Dieses Mal haben wir längst nicht so viel mitbekommen, wie das Jahr zuvor, was sicher an den Massen an Fans liegt, und nicht zuletzt vermutlich auch an dem Verhalten der wenigen, die Unruhe hereingebracht hatten.
Zumindest war es für uns die ersten beiden Tage so, doch wie ich von anderen gehört habe, fing es schon im Juni an.
Ich vermute auch, daß gerade die Schlüsselszenen, die zuviel verraten, nicht vor den Augen der Fans stattfinden sollen, denn jeder filmt und fotografiert dort und Spoiler landen meist schon am selben Tag im Netz.
Ich hatte auch den Eindruck, daß das Schloßpersonal wesentlich reservierter als sonst war.
Allerdings muß man dazu sagen, daß häufig die normalen Besucher für kleinere Störungen gesorgt hatten, die Fans hingegen genau wußten, wie sie sich während der Aufnahmen zu verhalten hatten.
Andererseits war es bestimmt nervtötend, wenn eine ganze Horde einem Darsteller regelrecht folgt und die Kameras ins Gesicht hält.
Dazu muß man aber sagen, daß die ersten beiden Tage Marie nicht wie sonst Anweisungen gegeben hatte (oder ich hab's nicht mitbekommen) und viele neue Fans dort waren, die nicht genau wußten, wie das Ganze so läuft. Sie waren zwar mucksmäuschen still, liefen aber entsprechenden Leuten hinterher, wenn es etwas zu sehen gab - und der ein oder andere fragte auch nach Autogrammen.
Das hat zufolge, daß die Schauspieler Blickkontakt häufig meiden und weghuschen, um niemanden dazu zu ermutigen.
Bradley James entschwand jedesmal mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze und Sonnenbrille, senkte den Kopf und ließ überhaupt niemanden an sich heran. Man kam sich schon ein bißchen vor, als wäre man bei einer Verleihung und würde Paparazzo spielen. Selbst dann, wenn man gar keine Kamera dabei hatte. Ich selbst hatte mich meist weit zurückgezogen, wenn das losging.
An anderen Stellen wiederum grüßte Richard Wilson (Gaius) fröhlich in die Runde (ich habe ihn nun auch endlich getroffen und nicht nur von Weitem gesehen), Colin Morgan ebenso, der oft mit Fans Blickkontakt hält, wenn er es nicht gerade sehr eilig hat.
Es war eben mal so und mal so - aber dennoch nicht mehr so locker, wie sonst.
Am ersten Tag (Mittwoch) sahen wir eine Szene mit Statisten auf dem Schloßhof. Die anderen hatten wohl im "Dorf" und/oder anderswo gedreht, jedenfalls war das Dorf die ganzen Tage nicht betretbar.
Außerdem war der Thronsaal dicht und einige Gänge, die dorthin führten, da es dort ebenfalls Szenen gab.
Wir hörten die Ritter von drinnen rufen.
Die meiste Zeit verbrachten wir mit Essen im Commerce und mit hin- und herlaufen.
Von den Darstellern waren alle Ritter der Tafelrunde da, mit Ausnahme von Lancelot (und wenn doch, haben wir ihn einfach nicht gesehen), Bradley James, Colin Morgan, Richard Wilson, Nathaniel Parker (Arthurs Onkel Agravaine), Rupert Young, Angel Coulby und Katie McGrath. Anthony Head ja leider nicht, da er seit Mai komplett fertig mit den Dreharbeiten ist (meine Meinung dazu kennt ihr
).
Auf der Rückfahrt haben wir uns selbstverständlich vollkommen verfranst. Und das, wo Peter und ich so müde waren, daß wir fast im Stehen einschliefen. Keine Ahnung, wo wir gelandet waren, es war aber nicht unser Hotel sondern dunkel und dunkel und vor allem dunkel. Wäre uns der Sprit ausgegangen, hätten wir wohl im Maisfeld nächtigen müssen... zumindest zirpten die Grillen
Abends im Hotel, nachdem wir einen lustigen Abend in der Pizzeria und einen weniger lustigen auf der Suche nach unserem Hotel irgendwo im Nirgendwo hatten, gab es Probleme mit meinen Zimmernachbarn, die einen kleinen Hund dabei hatten und ihn provozierten und anschrien. Der Typ fing an zu bellen, der Hund dann ebenfalls, woraufhin die Frau den Hund anschrie, als wäre sie nicht ganz dicht, was den Hund wiederum zum lauteren Bellen und zum Winseln brachte.
Ich ging rüber und hämmerte an die Tür, doch niemand machte auf. Auch nicht nach dem 5. Mal. Irgendwann war dann Ruhe.
Zumindest für diese Nacht.
Am 2. Tag, Donnerstag, war das Wetter kühler und noch windiger, auf dem Schloßhof fand überhaupt nichts statt, dafür aber eine Kampfszene mit Arthur und zwei Männern, die er den Hügel vor dem Schloß hinunterstieß. Es war natürlich abgesperrt, aber hinter der Absperrung sah man die Szenen ganz gut, während es sich ganz unten die Statisten gemütlich machten und teilweise auf der Wiese schliefen.
Colin und Angel hatten woanders eine Szene, doch niemand wußte, wo. Da einige Leute vom hinteren Teil des Hofes nach unten mit Blitzlicht fotografiert hatten, wurde auch der Bereich schließlich abgesperrt.
In der Pause saßen wir wieder im Commerce direkt an der Straße und fütterten mutige kleine Spatzen, die fast in meine Tasche gehüpft waren. Klar, da hatte ich ja auch Leckerchen rausgeholt
Schließlich kam Katie McGrath ganz allein die Straße runter an uns vorbei, grüßte kurz und setzte sich hinter uns zu einer anderen Frau. Niemand belästigte sie dort, was wohl daran lag, daß keiner von den Fans da war. Dafür aber Big Jay und seine Crew, die wir die ganzen drei Tage über immer trafen, egal, wo wir gerade waren *g*
Peter meinte schon, er würde uns stalken
Big Jay ist der Chef der Props-crew und sehr lustig und immer freundlich.
Später gab es im Burggraben eine Szene mit Agravaine, Sir Leon, Gaius und einer Leiche (neeeeiiin, nicht echt... keine Angst
). Was auch immer da geschehen war... ich habe keine Ahnung.
Abends gingen wir alle in die super-leckere Pizzeria (ist eigentlich ein Restaurant). Danach sahen wir uns das hell beleuchtete Schloß im Dunkeln an (von außen natürlich), in dem noch immer gedreht wurde. Unterwegs fütterte ich eine Katze, die uns bis zum Schloß begleitete und sich dann mit lautem Miauen verabschiedete, während Julia ein Pläuschen mit den Statisten hielt.
Im Hotel ging schließlich das Geschrei und Gebell wieder los. Ich war drauf und dran, den Hund an mich zu nehmen. Keine Ahnung, was mit diesen Idioten los war. Ich ging jedenfalls zur Rezeptionistin, die dann vor der Tür das Pärchen drinnen zur Minna gemacht hat. Leider hielt die Ruhe nur eine viertel Stunde lang, dann ging es von vorne los.
Weil ich aber nicht wollte, daß der Hund darunter zu leiden hat, wenn die auf die Straße gesetzt werden würden, habe ich selbst mit Klopfen und Beschwerden für Ruhe gesorgt und nicht nochmal die Rezeptionistin gerufen.
Der Freitag war der beste von allen. Zunächst einmal war es sehr, sehr warm und schwül - also ganz so, wie ich es am liebsten habe
Auf dem Schloßhof stand der Thron, der abtransportiert werden sollte, und man durfte sich tatsächlich darauf setzen und Fotos machen.
Außerdem gab es eine Szene mit Agravaine, Arthur, einer Prinzessin und den Tafelrunden-Rittern auf dem Schloßhof, die wir alle verfolgen konnten. Marie kümmerte sich um alles und es schien mir, als wäre die Gelassenheit und gute Stimmung von vorher wieder zurückgekehrt.
Die Szene selbst war recht kurz, die Dreharbeiten daran jedoch umso länger.
Arthur begrüßt eine Prinzessin (sie soll wohl an Arthur interessiert sein). Was Agravaine sagte, habe ich akustisch nicht verstehen können.
Als das Schloß schließlich um 17.30 Uhr geräumt werden mußte, gab einer von Big Jays Crew Peter eine bereits benutze Kerze (wohl aus dem Thronsaal). Klar, daß er diese Requisite in einen Safe sperren wird *g*
Nathaniel Parker scheint übrigens ein immerzu gut gelaunter Mensch zu sein, immer lächelnd und pfeifend, wenn er durch die Gegend rennt. Auch bei Drehpausen macht er häufig Faxen und scheint gerne und viel zu lachen.
Katie war übrigens nachmittags nicht zu sehen, da sie offenbar erst spät abends eine Szene im Schloß hatte.
Für uns hieß es am Freitag Abschied nehmen, was immer ein bißchen traurig macht.
Aber als wir am Mittwoch anreisten, konnten wir nicht glauben, daß es schon wieder ein Jahr her war, seit wir das letzte Mal dort waren. Es kam uns vor, als wären erst ein paar Wochen vergangen. So wird es sicher auch das nächste Mal sein
Was ich vergessen habe, werden bestimmt andere erwähnen - hoffe ich mal *g*